Denkmäler der Neuen Königsbrücke

Denkmäler der Neuen Königsbrücke

Der Kampf, Schanzenerstürmung
Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Es handelt sich bei dem Denkmal um eine Dreifigurengruppe auf einem rechteckigen Sockel. Der etwa 2,75 Meter hohe Sockel birgt vermutlich einen gemauerten Klinkerkern und ist mit Sandsteinplatten verkleidet. Der Sockel mit Standsockel ist mehrfach profiliert und weist eine vorkragende Deckplatte auf, die der überlebensgroßen Dreiergruppe als Standfläche dient. Dargestellt ist die Erstürmung einer Schanze (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Schweinitz, RudolfBildhauer_In1864-1874
Calandrelli, AlexanderEntwurf
Konzept aller acht Figurengruppen der ehemaligen Königsbrücke
Strack, Johann HeinrichArchitekt_In
zusammen mit Louis Schrobitz
Bluhm, BurkhardBildhauer_In der Sanierung
nach 2004
Datierungshinweise
1939 Aufstellung am aktuellen Ort
Objektgeschichte
Im Zuge des rasanten Ausbaues der alten Residenzstadt Berlin zur Reichshauptstadt und insbesondere durch den Bau der Stadtbahn, die anstelle des Festungsgrabens verlief, wurde der Königsgraben 1882 zugeschüttet und die 1871-1873 nach Entwurf von Johann Heinrich strack und Louis Schrobitz errichtete Brücke abgebrochen. Während die barocken Kolonaden erst 1910 auf ihren neuen Standort transloziert wurden (Kleistpark an der Potsdamer Straße), wurden vier der Figurengruppen von 1874, nämlich die Kriegergruppen, in Nähe des Reichstages am Königsplatz/Alsenplatz aufgestellt, während die vier Strömegruppen seit 1882 am Großfürstenplatz Aufstellung fanden. Die barocken Leuchterfiguren von der spätbarocken Vorgängerbrücke wurden ebenfalls zum Alsenplatz versetzt. Im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Reichshauptstadt Berlin unter Führung des Generalbauinspektors Albert Speer wurden die Denkmäler des Königsplatzes 1938 sämtlich abgeräumt und im Mai 1938 an andere Stellen im Tiergarten versetzt. Die Leuchterfiguren der Alten (und Neuen) Königsbrücke gelten heute als verschollen. Die vier Kriegergruppen erhielten 1939 südlich des Kurfürstenplatzes an der Rüsternallee ihren neuen Standort. Bei der Zerstörung des Tiergartens erlitten die Figurengruppen verschieden starke Beschädigungen. Der Zustand vor der Sanierung, die nach 2004 durch Burkhard Bluhm (kunsthistorische Dokumentation Juliane Bluhm) unter der Obhut des LDA Berlin und des Bezirksamtes Mitte von Berlin durchgeführt wurde, war bedeutend schlechter, als der heutige Zustand. 2003 wurde von den vom Landesdenkmalamt beauftragten Gutachtern Susanne Kähler und Jörg Kuhn festgehalten: "Im II. Weltkrieg beschädigt, Vandalismus- und Witterungsschäden; Einschusslöcher, Sockel: Angewittert, Ausbrüche, Platten der Verkleidung teilweise gelöst, mit Farbe beschmiert" (Jörg Kuhn, Susanne Kähler, Detlev J. Pietzsch, Matthias Gegner).
Maße
SockelHöhe
ohne Figurengruppe
2.75 m
Verwendete Materialien
gesamtSandstein, Seehauser Sandstein (?)
Technik
gesamtbehauen
gemeißelt
Sockelkerngemauert, vermutlich
ZustandZeitpunkt
gesamtbefriedigend, nach der Sanierung nach 20042010
Vollständigkeit
vollständigehemals Teil der Bauplastik der (Neuen) Königsbrücke

  Nachweise

  • Müller-Bohn, Hermann: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Berlin, 1905, S. 95.
  • Wirth, Irmgard: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Bezirk Tiergarten, Berlin, 1955, S. 203.
  • Bloch, Peter: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert : das klassische Berlin, Berlin, 1994, S. 173-174, 304.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 176.
  • Bloch, Peter: Ethos und Pathos: die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin, 1990, S. Bd. II, 281-291, besonders 283-285.
  • Weinland, Martina: Kriegerdenkmäler in Berlin 1870 bis 1930, Frankfurt am Main, 1990.
  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 204.
  • Weinland, Martina: Wasserbrücken in Berlin : zur Geschichte ihres Dekors, Berlin, 1994, S. 48, 163-164.
  • Wendland, Folkwin: Der Große Tiergarten in Berlin, Berlin, 1993.

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