Das Vermächtnis des Kämpfers

Das Vermächtnis des Kämpfers

Denkmal für die Gefallenen des Kapp-Putsches 1920
Foto: Susanne Kähler, 2011, CC-BY-4.0

Links des Hauptweges ist, durch eine dreiseitig umgebende „lebende Mauer“ (Hecke), eine Sonderbestattungsfläche gekennzeichnet. Vor der dunkellaubigen Hecke stehen 15 kleine rechteckige Inschriftenstelen aus Stein mit erhabenen Buchstaben (Inschriften mit Namen und Lebensdaten für Karl Nelte, August Gerber, Alexander Böhme, Alfred Lawin, Friedrich-Paul Matthecka, Willi Netzbandt, Max Gurth, Peter Kujawa, Otto Sänger, Friedrich Plath, Richard Bugiel, Karl Strube, Wilhelm Bölke, Willy Böhme, Otto Müller). Zum Weg hin mittig aufgestellt ist das zentrale, von Nadelholzgebüsch dreiseitig eingefasste Denkmal mit der Bronzeplastik „Das Vermächtnis des Kämpfers“. Die Plastik zeigt in Überlebensgröße einen knienden Arbeiter mit grober Bekleidung, der sich mit dem linken Arm auf einen Felsblock stützt und den rechten Arm nach oben streckt. Diese erhobene Hand umklammert einen Karabiner. Vor dem gesockelten Bildwerk liegt eine mächtige, rechteckige Granitplatte mit erhaben herausgearbeiteten Buchstaben (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Kies, HansKünstler_In1970
Datierungshinweise
Einweihung am 31.03.1970
Objektgeschichte
Während des fünftägigen, gegen die Regierung der noch ungefestigten „Weimarer Republik“ gerichteten, „Kapp-Lüttwitz-Putsches“, auch „Kapp-Putsch“ genannt, starben im März 1920 in Adlershof auf der Seite der sozialistischen Gegner der rechtskonservativen oder nationalsozialistischen Anhänger des Wolfgang Kapp und des Infanterie-Generals Walther Freiherr von Lüttwitz auch 12 Menschen aus Berlin-Adlershof und drei aus Berlin-Köpenick. Sie wurden am 23. März 1920, unter starker militärischer Bewachung, auf dem 1890 angelegten und später mehrfach erweiterten Friedhof an der Friedlander Straße 156 beigesetzt. „Die Gemeindevertretung beschloß die Errichtung eines Gedenksteins, der am 13. März 1921 in Anwesenheit hunderter Teilnehmer eingeweiht wurde“ (Rudi Hinte, 2010, S. 12). 1933 wurde der Gedenkstein entfernt. Eine neu gestaltete Gedenkstätte mit der Bronzefigur von Hans Kies wurde am 13. März 1970 anlässlich des 50. Jahrestages der Niederschlagung des Kapp-Putsches eingeweiht. 1982 wurde ebenfalls auf dem Friedhof an der Friedlander Straße eine formal verwandte Zweitausführung von Gerhard Thiemes 1981 für den Neuen Friedhof Baumschulenweg geschaffenen Gedenkmal für die Widerstandskämpfer und Kämpfer für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft aufgestellt (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Bronze
Granit
Technik
Figurgegossen
Sockelbehauen
zusammengefügt
Inschriften
Inschriftenplatte (gemeißelt)
vor dem Figurensockel
DEM GEDENKEN / DER IM KAMPF / GEGEN DIE REAKTION/GEFALLENEN SOZIALISTEN / 1920
ZustandZeitpunkt
korrodiert, leicht2010
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Weißpflug, Hainer: Treptow-Köpenick, 2009, S. 171-172. Abb. 64
  • Endlich, Stefanie: Wege zur Erinnerung, Gedenkstätten und -orte für die Opfer des Nationalsozialismus, Berlin, 2007, S. 494.
  • Hübner, Holger: Das Gedächtnis der Stadt. Gedenktafeln in Berlin, Berlin, 1997, S. 382-383.
  • Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 72.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 334.
  • Büttner, Horst: Hauptstadt Berlin; 2. Im Bereich Dokumentation u. Publikation bearb. von Horst Büttner ..., 1987, S. 406.

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