Butt-Bunnen

Butt-Bunnen

Die Scholle
Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Von zwei Freitreppen flankiert, wird die Stützwand zwischen Bodestraße (ehem. Museumsstraße) und Lustgarten als Wandbrunnen nach römischen Vorbildern gestaltet. Von zwei niedrigen Banksteinen gerahmt ist hier der Wand ein rechteckiger Brunnentrog vorgelegt, dessen Wandung vorne mit antikisierenden Rosetten und stilisierten Blütenmotiven geschmückt wird. Der Wasserzulauf erfolgt über einen Konsolstein-gestützen Plattfisch, der nach dem Vorbild in den Römischen Bädern im Park von Schloss Charlottenhof in Sanssouci, einem Werk Christian Daniel Rauchs, aus Muschelkalkstein gearbeitet ist. Die beiden Reliefs in der Rückwand zeigen weibliche Allegorien, links die „Spree“ und rechts die „Schifffahrt“ mit Handelskogge, Anspielung auf den im nordwestlichen Bereich der Schlossinsel ehemals befindlichen Packhof (dessen ehemaliges, von Schinkel entworfenes Salzsteuergebäude ursprünglich den Hintergrund des „Butt-Brunnens“ bildete, jedoch um 1939 abgerissen wurde (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Köppen, WalterArchitekt_In1915-1916
Schirmer, RobertBildhauer_In
Butt nach dem Vorbild von Christian Daniel Rauch im Park von Sanssouci
Datierungshinweise
2007-2008 saniert
Objektgeschichte
Die 1825 aus Sandstein gefügte „Eiserne Brücke“, benannt nach einem eisernen Vorgängerbau von 1797, wurde 1915-1916 durch einen verbreiterten und hoch gelegten Neubau nach dem Entwurf von Walter Köppen (1877-1933) ersetzt. Der Stahlskelettbau mit Muschelkalksteinverkleidung bezog die Terrasse mit ein, die durch die Terrainerhöhung zwischen dem später abgerissenen Schinkelschen „Salzsteuergebäude“ des ehem. Packhofes (heute Bereich der James-Simon-Galerie) und dem Lustgarten entstanden war. So entstand eine großzügige Verbindung zum Lustgarten. Von zwei Freitreppen flankiert, wurde die Stützwand als Wandbrunnen nach römischen Vorbildern gestaltet. In Anspielung auf den eigentlichen Gründer der Museumsinsel, König Friedrich-Wilhelm IV., der sich selbst scherzhaft als „Butt“ bezeichnete, wurde der Brunnen als „Butt-Brunnen“ populär. Die kriegsbeschädigte Anlage wurde 1954 wieder aufgebaut, 1980 überholt und Ende der 2000er Jahre saniert (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
gesamtMuschelkalk
Technik
gesamtbehauen
gemauert
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2009
verkalkt2009
biogener Bewuchs2009
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Trost, Heinrich: Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin I, Berlin, 1983, S. 117, 191.
  • Trost, Heinrich: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Bezirk Mitte, Ortsteil Mitte, 2003.
  • Weinland, Martina: Wasserbrücken in Berlin : zur Geschichte ihres Dekors, Berlin, 1994.

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