Büstendenkmal Prinz August Ferdinand von Preußen

Büstendenkmal Prinz August Ferdinand von Preußen

Foto: Jörg Kuhn, 2003, CC-BY-4.0

Rechteckiger, moderner Pfeilersockel mit Porträtbüste.

Fakten

Kategorie

Büste   Denkmal   

Bezirk/Ortsteil

unbekannt

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Klöter, Burckhart (Lasertechniker:in)
1999-2002, Übertragung von historischen Bildvorlagen auf einen Gipsblock

Goerres, Martin (Künstler:in)
schuf das Modell, besorgte die Übertragung in Marmor

Datierungs­hinweise

nach verschiedenen Vorbildern des 18. Jahrhunderts

Objekt­geschichte

Die Büste wurde von Burkhard Klöter („Arbeitsgemeinschaft Bildhauerei, Restaurierung und Naturwissenschaften“, Senden) im Rahmen eines technischen Versuchs auf der Grundlage einer publizierten Porträts des Prinzen des 18. Jahrhunderts (Ölgemälde, Schattenrisse) mittels Lasertechnik auf einen Gipsblock übertragen. Danach wurde von Martin Goerres ein Modell gefertigt und in Marmor übertragen. Die Bildvorlagen recherchierte das Preußen-Museum Nord-Rhein-Westfalen in Wesel (etwa: H. Proebst: Die Brüder Friedrichs des Großen. Taten und Schicksale, Berlin 1939; Charlotte Pangels: Königskinder im Rokoko. Die Geschwister Friedrichs des Großen, München 1976; Hans Bleckwenn: Unter dem Preußenadler. Das brandenburgisch-preußische Heer 1640-1807, München 1978, S. 87 und 155; Helmut Börsch-Supan: Die Kunst in Brandenburg-Preußen. Ihre Geschichte von der Renaissance bis zum Biedermeier, dargestellt am Kunstbesitz der Berliner Schlösser, Berlin 1980, S. 112; Kurt von Priesdorf: Soldatisches Führertum, Hamburg o. J. , Bd. I, S. 405 ff.; Max Maurenbrecher: Die Hohenzollern-Legende. Kulturbilder aus der preußischen Geschichte vom 12.-20. Jahrhundert, Berlin o.J., Bd. III, S. 508 usw.). Die Büste wurde zusammen mit der Büste der Luise von Preußen am 1.6.1999 dem Bundespräsidialamt übergeben. Beide Büsten wurden auf Holzsockeln im Schloss Bellevue aufgestellt und auf Wunsch von Bundespräsident Dr. Johannes Rau 2002 im Park aufgestellt. Die 2002 für die Büsten gefertigten Metallsockel wurden nach Entwurf des Architekturbüros von Klaus Böhme und Frau von Benninghoff geschaffen. Bei dem Dargestellten handelt es sich um Prinz August Ferdinand von Preußen (1730-1813), dem jüngsten Bruder König Friedrichs II. von Preußen. Prinz August Ferdinand heiratete am 27. September 1755 Prinzessin Anna Elisabeth Luise, deren Büste sich ebenfalls am Büstenrondell aufgestellt befindet. An den 50. Hochzeitstag der beiden erinnert der 1805 von Johann Gottfried Schadow im Auftrag der Kinder des Ehepaares gefertigte Hochzeitsgedenkstein, der sich seit jüngster Zeit wieder an seinem ursprünglichen Aufstellungsort in der Mittelsichtachse des Parks gegenüber der Gartenfassade des Schlosses Bellevue befindet. Prinz August Ferdinand und seine Gemahlin bewohnten bis 1784 Schloss Friedrichsfelde. Da ihnen dieser Besitz zu weit ab von Berlin lag, veräußerten sie Friedrichsfelde und erwarben 1784 das Gut Bellevue. Hier ließen sie sich ab 1785 das Schloss errichten und den Park anlegen. Die beiden nach Vorbildern des 18. Jahrhunderts modern geschaffenen Büsten erinnern an die beiden ersten hohenzollernschen Bewohner des Schlosses. Die Aufstellung der Büstendenkmäler am „Büstenrondell“, einem in den 1950er Jahren in Anlehnung an eine historische Platzsituation angelegten Platz innerhalb des Parkes, ist dergestalt gewählt, dass sich die familiäre Zugehörigkeit der beiden hier Geehrten dem Betrachter erschließt. Die beiden Büstendenkmäler erinnern ferner an die heute nur noch rudimentär erhaltene, ehemals reiche Ausstattung des Schlossparkes mit plastischen Kunstwerken, insbesondere Büstendenkmälern. Die historischen Büstendenkmäler des 18. und 19. Jahrhunderts sind heute allesamt nicht mehr erhalten. Allein vom Büstendenkmal des Sohnes von Prinz August Ferdinand und Prinzessin Anna Elisabeth Luise, Prinz August von Preußen, ein Werk von 1864, hat sich bis heute der Sockel (ohne die Bronzebüste) erhalten und befindet sich seit kurzem in unmittelbarer Nähe zum Büstenrondell aufgestellt (Jörg Kuhn).

Verwendete Materialien

Marmor (Büste) (Materialarchiv)
Farbe (Inschrift), hellgrau ausgelegt
Stahl (Sockel) (Materialarchiv)
Farbe, schwarz lackiert

Technik

geschnitten (Büste), mit Lasertechnik auf Gips übertragen
modelliert
geschweißt (Sockel)
gefasst

Inschriften

Inschrift
an der Plinthe
»August Ferdinand / Prinz von Preußen«

Zustand

gut (gesamt, 2003)

Vollständigkeit

vollständig

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