Brunnen

Brunnen

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Zwei freistehende skulpturengeschmückte Schöpfbrunnen, die jeweils vor den Hausseiten (Haus 16 und 17) aufgestellt sind. Die gleichgestalteten achteckigen Brunnen haben einen mittleren Springpfeiler, auf dem ursprünglich eine Knabenfigur stand. Ihr gemauerter Brunnenkern ist mit Muschelkalksteinplatten verblendet, während die Brunnenböden in Terrazzo ausgeführt sind. Auf den vier Längsseiten der Brunnentröge ist der Reliefschmuck im Gegensatz zu den Brunnen zwischen den Häusern 14 und 15 (Objekt-Nr.74 A) nicht erhaben mit einer Platte aufgesetzt, sondern sie sind direkt mit der Muschelkalksteinplatte die den Brunnenwänden eingelassen. Sie zeigen Motive, die der Wasserwelt entnommen sind: Wasserfabelwesen, Meeresgetier, Schildkröten und Meerjungfrauen (Jürgen Tomisch).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Rauch, Josef (Bildhauer:in)
1916

Hoffmann, Ludwig (Architekt:in)

Datierungs­hinweise

Rekonstruktion 2014

Objekt­geschichte

Den großen Gartenhof zwischen den Hausseiten der Häuser 14 und 15 teilt eine Mittelallee in zwei gleich große Gartenflächen. Hier kamen jeweils gleichartig gestaltete Schöpfbrunnen vor den Hausseiten zur Aufstellung. Bis auf den Skulpturenschmuck der mittleren Springpfeiler sind sie weitgehend erhalten. Die auf den verzierten Pfeilern ehemals stehenden Knabenfiguren mit Füllhorn sind verschollen. Die Brunnen sind ein Werk des Bildhauers Josef Rauch. Sie wurden 2014 instandgesetzt und gereinigt. Der Brunnen vor dem Haus 16 wurde um 1981/1982 für den Bau einer Sauerstoff- und Netzersatzanlage abgetragen und eingelagert. Der Brunnen vor dem Haus 17 musste aufgrund seines baulichen Zustandes nach 1994 ebenfalls abgebaut und deponiert werden. Sein Wiederaufbau im Jahr 2014 nach bauzeitlichem Vorbild konnte anhand von historischen Abbildungen erfolgen. So wurde auch 2014 beim Wiederaufbau des Schöpfbrunnens vor dem Haus 16 verfahren. Für den Wiederaufbau der beiden Brunnen wurde anstelle eines gemauerten Kerns eine Betonfassung gewählt. Die acht Reliefs an den Brunnenlängsseiten sind Fassungen, bzw. Motive der Wasserwelt, die Rauch bereits für den Friedrichshainer Märchenbrunnen (1903/1913) verwendete. Die frei stehenden Brunnen sind Teil der 1909-1916 nach einem Entwurf von Stadtbaurat Hoffmann ausgeführten IV. Städtischen Irrenanstalt (Genesungsheim) in Berlin-Buch, Wiltbergstraße 50/92. Zur Gesamtanlage gehörten bildhauerisch gestaltete Brunnen, mehrere Skulpturen sowie vielfältiger Reliefschmuck an den Gebäuden. Der weiträumige Baukomplex war zunächst als Nervenklinik geplant, diente ab 1919 als Kindergenesungsheim und seit 1941 als Allgemein-Krankenhaus. (vgl.: Landesdenkmalamt Berlin: Denkmalerfassung Gesamtanlage (Kennziffer 09066166), - Denkmalerfassung Gartendenkmal (Kennziffer 09046072); Klinikum Berlin Buch Medizinischer Bereich I, Wiltbergstraße 50, Gartendenkmalpflegerisches Gutachten des MB I. Büro Dr. Jacobs und Hübinger, August 1993, Abb. 78, 79, 148-150; Ludwig Hoffmann´s Genesungsheim in Berlin-Buch. Klinikum Buch-Medizinischer Bereich I, Gutachten angefertigt v. Dieter Leukert 1993/1994; Dieter Leukert, Brunnen, Skulpturen und bildhauerischer Schmuck der Gebäude im Ludwig Hoffmann Quartier, 2015/2016 (Manuskript), S. 54-55, 60-63) (Jürgen Tomisch).

Maße

(gesamt)
Höhe
Breite
Tiefe

1.8 m
2 m
2.1 m

Verwendete Materialien

Muschelkalk (gesamt) (Materialarchiv)

Technik

behauen (gesamt)
geglättet

Zustand

gut (gesamt, 2018)

Vollständigkeit

unvollständig, Knabenfiguren fehlen


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