Brunnen

Brunnen

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Der Brunnen ist ein freistehender skulpturengeschmückter ovaler Brunnen in Muschelkalkstein. Er zeigt auf einer Mittelsäule die Skulptur eines Kinderpaares (Mädchen) mit Buch, Taube und einem Hund im Rücken. Der Brunnentrog trägt außen Schmuckreliefs mit Darstellungen von Meeresungeheuern, Krabben, Löwen u.a. Seegetier (Jürgen Tomisch).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Taschner, IgnatiusBildhauer_In1916
Rauch, JosefBildhauer_In
der Reliefs
Hoffmann, LudwigArchitekt_In
Datierungshinweise
Aufstellung um 1916
Objektgeschichte
Der Brunnen wurde als Schmuckbrunnen in die Mitteachse des gärtnerisch gestalteten Innenhofs des Hauses 19 gesetzt. Er steht repräsentativ vor der Säulenloggia. Der Brunnen geht auf einen Entwurf von Ignatius Taschner zurück. Die Reliefs von Löwenköpfen und Wassergetier am Brunnentrog stammen vermutlich von Josef Rauch. Die Kindergruppe auf der Mittelsäule ist eine Replik einer Skulptur, die Taschner für den Schulkomplex Zeppelinplatz/Lütticher Straße (1907/1909) von Ludwig Hoffmann modellierte. Im Innenhof des Hauses 21 befindet sich ein gleichgestalteter Schmuckbrunnen. Um 1980 wurden der Mittelpfeiler und die Wassersprudler zusätzlich erhöht. Für den Pfeiler wurde dieser Zustand 2015 bei der Brunnensanierung beibehalten. Einige Schäden an der Skulpturengruppe wurden bereits zu DDR-Zeiten behoben oder ausgebessert (u.a. Zehen, ein Fuß, ein Vogelkopf und Kindernasen). Dabei wurden die abgebrochenen Teile unsachgemäß mit Kleber befestigt, der sich gegenwärtig hell abzeichnet. Am Mädchenkopf sind die Lippen und Teile vom Kinn nicht mehr erhalten. Eine Wieder-herstellung nach Vorbild ist wünschenswert. Die Klebestellen sollten fachgerecht behandelt werden. Der Brunnen ist Teil der 1909-1916 nach einem Entwurf von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann ausgeführten IV. Städtischen Irrenanstalt (Genesungsheim) in Berlin-Buch, Wiltbergstraße 50/92. Zur Gesamtanlage gehörten bildhauerisch gestaltete Brunnen, mehrere Skulpturen sowie vielfältiger Reliefschmuck an den Gebäuden. Der weiträumige Baukomplex war zunächst als Nervenklinik geplant, diente ab 1919 als Kinder-genesungsheim und seit 1941 als Allgemein-Krankenhaus. Die trotz der Nutzungsänderungen weitgehend in ihrer bauzeitlichen Form erhaltene Klinikanlage war in Struktur und Gestaltung auf die ursprünglich geplante Funktion bezogen. Hoffmann schuf einen kompakten und nach außen abgeschlossenen Komplex mit mehr als 30 Bauten, für die er eine ungewöhnliche architektonische Vielfalt fand. 1963 kam es zur Gründung des Klinikums Berlin-Buch mit fünf medizinischen Bereichen. Hier wurde der Medizinische Bereich I eingerichtet. Ab 2012 vollzieht sich die Umwandlung des Areals in eine Wohnanlage mit Bildungs-, Sozial- und Gewerbebauten zum so genannten „Ludwig Hoffmann Quartier“ bei Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäude und der Wiederherstellung der gärtnerischen Anlange mit ihrem Skulpturenschmuck (Klinikum Berlin Buch Medizinischer Bereich I, Wiltbergstraße 50, Gartendenkmalpflegerisches Gutachten des MB I. Büro Dr. Jacobs und Hübinger, August 1993, Abb. 90, 169, 170; Ludwig Hoffmann´s Genesungsheim in Berlin-Buch. Klinikum Buch-Medizinischer Bereich I, Gutachten angefertigt v. Dieter Leukert 1993/1994; Dieter Leukert, Brunnen, Skulpturen und bildhauerischer Schmuck der Gebäude im Ludwig Hoffmann Quartier, 2015/2016 (Manuskript), S. 90-92; Hoffmann, L., Aus Alt- und Neu-Berlin, Ausstellung der Akademie der Künste Berlin, Berlin 1922, Seite 2) (Jürgen Tomisch). .
Maße
gesamtHöhe1.8 m
Tiefe3.4 m
Breite2.8 m
Verwendete Materialien
gesamtMuschelkalk
Technik
gesamtbehauen
geglättet
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2018
Vollständigkeit
vollständig2015 Sanierung und Teilrekonstruktion

  Nachweise

  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Berlin. Bezirk Pankow, Ortsteil Buch, Petersberg, 2010, S. 73-76, 109-116.
  • Berger, Ursel: Ignatius Taschner. Ein Künstlerleben zwischen Jugendstil und Neoklassizismus, 1992, S. 323.
  • Döhl, Dörte: Ludwig Hoffmann : Bauen für Berlin 1896 - 1924, Tübingen, 2004, S. 325-328. WVZ Nr. 91

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