Bär

Bär

Braunbär
Foto: Susanne Kähler, 2019, CC-BY-4.0

Auf flacher Standplatte aus Bronze steht auf seinen vier Gliedmaßen ein naturnah gestalteter Bär auf einem aus Natursteinen gemauerten, rechteckigen Sockel, der in eine geringstufige Treppenanlage hineingeschoben ist.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Wrba, GeorgBildhauer_In1910
Fa. Noack (Leipzig)Gießerei
des Neuabgusses 2001
Datierungshinweise
Neuabguss 2001
Objektgeschichte
Wrba war einer der mit über 200 Einzelmodellen zur Bau- und Ausstattungsplastik am "Neuen Stadthaus" (heute Altes Stadthaus) beteilgten Bildhauer unter Leitung von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. Der große Bärensaal wurde als Hauptrepräsentationssaal des Stadthauses besonders aufwändig ausgestaltet. Neben (heute verlorenen) Bronzekandelabern vor den Wandpfeilern schuf Wrba als Hauptschmuck einen etwa lebensgroßen Bär auf hohem Sockel. Der Bär, Berlins Wappentier, ist hier jenseits heraldischer Stilisierung natürlich formuliert zu sehen. Das Gebäude wurde in den 1950er Jahren als Dienstsitz des Ministerrats der DDR umgebaut. Der große Saal wurde dabei mit Zwischendecken unterteilt. Der Bär von Wrba gelangte zwischen 1955 und 1959 zum Tierpark Friedrichsfelde. In den 1990er Jahren wurde das nunmehr Alte Stadthaus als Sitz kommunaler Behörden (Innensenat, Landesdenkmalamt u. a.) wiederum umgebaut und dabei in zentralen Bereichen wieder hergestellt. In diesem Zusammenhang kehrte der Bär von Wrba zurück in den Bärensaal. An seiner statt wurde 2001 ein moderner Neuabguss in Bronze aufgestellt. Die Bärenfigur aus der Zeit um 1910 gehört zu den besten Werken des außergewöhnlich vielseitigen Bildhauers, der von 1907 bis 1930 als Professor an der Dresdener Kunstakademie lehrte. Ein Vergleich mit den Bärenplastiken des Hauptmeisters der deutschen Tierplastik am Beginn des 20. Jahrhunderts, August Gaul (vgl. Josephine Gabler: August Gaul, Werkverzeichnis, Berlin 2007), bestätigt eindrücklich Georg Wrbas künstlerisches Können (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
FigurBronze
SockelGranit
Technik
Figurgegossen
patiniert
Sockelgemauert
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
auf der Standplatte hinten
WRBA
Bezeichnung (gegossen)
auf der Standplatte hinten rechts
BRONZE NOACK LEIPZIG / 2001
ZustandZeitpunkt
gut2019
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 265-266.
  • Kloss, Günter: Georg Wrba (1872-1939). Ein Bildhauer zwischen Historismus und Moderne, Petersberg, 1998, S. 138-140. WV 137
  • , S. 33.
  • Döhl, Dörte: Ludwig Hoffmann : Bauen für Berlin 1896 - 1924, Tübingen, 2004, S. 272-275.
  • Fleischmann, Peter: Festschrift zur Wiedereröffnung des Bärensaals im Alten Stadthaus Berlin am 21. Juni 1999, Berlin, 1999, S. o. S..
  • Schäche, Wolfgang: Das Stadthaus : Geschichte, Bestand und Wandel eines Baudenkmals, Berlin, 2000.
  • Matthies, Enrico: Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin, Berlin, 2009, S. 69.
  • Dathe, Heinrich: Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin, Berlin, 1980, S. 34.
  • Glabau, Leonie: Gartendenkmale in Berlin : Nachkriegszeit bis Ende der Sechziger Jahre, Petersberg, Kr Fulda, 2018, S. 125-126.

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