Vor den beiden fensterlosen Eckrisaliten an der Ostfassade des Neuen Museums stehen im oberen Geschoss Skulpturen vor Pilastern, die durch Zierfelder voneinander getrennt sind. An den drei Wandflächen des nördlichen Risalits stehen elf Statuen, unterhalb jeder der Statuen befindet sich ein Medaillon mit einer Kopfdarstellung. An dem neu erbauten südlichen Risalit befinden sich nur drei Statuen und zwei Köpfe in Kugelnischen (Nicola Vösgen).
Standort
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Berges, Heinrich (Bildhauer:in)
1845-1847, Modell für weiblichen Genius
Gramzow, Carl Heinrich (Bildhauer:in)
Modelle für Münzkunst, Kupferstichkunst
Stürmer, Wilhelm (Bildhauer:in)
Modelle für Mythos, Waffenschmied, Bronzegießer, Töpfer, Vasenmaler
Wredow, August (Bildhauer:in)
Modelle für Geografie, Altertumskunde, Geschichte, Philosophie
Objektgeschichte
An den Wandflächen der beiden Eckrisalite der Ostfassade befanden sich ursprünglich 18 überlebensgroße Statuen aus Sandstein. Sie wurden 1845/1846 von den Bildhauern August Wredow, Carl Heinrich Gramzow, Wilhelm Stürmer und Heinrich Berges geschaffen und in mehreren Etappen bis 1847 an den Fassaden aufgestellt. Rombergs Zeitschrift berichtete 1851: „Unter dem Dachgesims dieser breiten Eckpfeiler befinden sich Statuen in antikem Costüm und – merkwürdiger Weise u n t e r letztern – antike Köpfe … Durch diese Sculpturen werden die verschiedenen Künste und Wissenschaften, welche durch die Sammlungen vertreten sind, bezeichnet …“ Laut einer Zusammenstellung der Kosten für die Bildhauerarbeiten am Neuen Museum in den Jahren 1845 bis 1848 werden unter „Tit. X. Bildhauerarbeiten an den Außenseiten des Gebäudes. C Figuren an der Kuppel und Büsten Nischen daselbst“ für zwölf der Statuen Künstler und Bezeichnung konkret genannt: 1845 schuf Stürmer vier Modelle für die Statuen Mythos, Waffenschmied, Bronzegießer (auch: Erzarbeiter) und Töpfer, Gramzow hatte die Modelle für die beiden Statuen Münzkunst und Kupferstichkunst und Berges das Modell eines weiblichen Genius ausgeführt. 1846 modellierte Stürmer einen Vasenmaler und Wredow die Statuen Geografie, Altertumskunde, Geschichte und Philosophie. Unter der Rubrik „Ausarbeitung der Figuren in Sandstein“ werden vier weitere Statuen benannt: Gießer, Bildhauerin, Vasenmalerin und Holzschnitzerin. (Historisches Archiv der Berliner Akademie der Künste, PrAdK 0125, Bl. 74ff.). In der Zusammenstellung ist auch die Ausführung der 18 Medaillon-Köpfe für das Jahr 1845 verzeichnet, mit der weitgehend unbekannte Bildhauer beauftragt waren. Die vorherigen Modellarbeiten sind nicht erwähnt, vermutlich fanden diese bereits 1844 statt, also vor dem Zeitraum, auf den sich die Zusammenstellung bezieht. Genannt werden jedoch die Bezeichnungen der einzelnen Köpfe. Laut dieser Aufzählung sind in den Medaillons folgende antike Götter und Dichter dargestellt: Apollo, Venus, Poseidon, Herkules, Achill, Jupiter, Merkur, Homer, Juno, Plutho, Perseus, Minerva, Jason, Ajax, Ceres, Diana, Vulkan, ein zweiter Jupiter (Historisches Archiv der Berliner Akademie der Künste, PrAdK 0125, Bl. 75) (Nicola Vösgen).
Verwendete Materialien
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, teilweise
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