Fortuna mit Füllhorn

Baugebundene Kunst

Fortuna mit Füllhorn

Foto: Pauline Ahrens, 2023, CC-BY-4.0

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Gebäude der baugebundenen Kunst

Altes Stadthaus

Gebäude der baugebundenen Kunst

Auf der Turmkuppel des Alten Stadthauses steht auf einer vergoldeten (Welt-)Kugel die Statue einer Fortuna, der Glücks- und Schicksalsgöttin der römischen Mythologie. Sie ist dargestellt als weit überlebensgroße weibliche Aktfigur mit einem von der rechten Hand gestützten, nach oben geöffneten Füllhorn und erhobener linker Hand, ihr Kopf ist mit Lorbeer umkränzt (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Taschner, Ignatius (Bildhauer:in)
1910-1911

Martin & Piltzing (Gießerei)
2002-2004, Kupfertreibarbeit 1911

Van der Velden, Joost (Bildhauer:in)
Modell der Rekonstruktion 2002/2003

Hellmich, Bernd-Michael (Restaurator:in)
Kupfertreibarbeit der Rekonstruktion 2003/2004

Datierungs­hinweise

2002-2004: Rekonstruktion

Objekt­geschichte

Ignatius Taschner schuf das Modell für die in Kupfer getriebene Fortuna um 1910, die Ausführung in getriebenem Kupfer erfolgte 1911 in der „Bildgießerei und Atelier für getriebene Kupferarbeiten Martin & Piltzing“. Der Vertrag mit dem Bildhauer wurde am 5. Juli 1910 geschlossen. Taschner entwarf innerhalb von nur wenigen Wochen unterschiedliche Figuren und Figurengruppen, die provisorisch Aufstellung auf der Kuppel fanden, bevor Hoffmann mit der Silhouette zufrieden war. Im August 1911 wurde die Statue auf der Kuppel aufgestellt. In einer Publikation zum Stadthaus beschrieb Hoffmann 1911 die von ihm erwünschte Wirkung der Kuppelfigur: "Die Figur oberhalb des Turmdachs, eine Fortuna mit Füllhorn und Früchten, sollte als einzelnstehende Figur und als oberer Abschluß des Gebäudes etwas größer erscheinen, als die unteren Figuren. Sie steht 76,87 m über der Straße und ist 3,25 m hoch. Entsprechend der freien Turmsilhouette wurde sie leicht und schlank gestaltet. Dabei mußte Ihre Silhouettenwirkung von allen Seiten aus berücksichtigt werden." (Hoffmann, 1911, S. VIIf.). Bereits 1951 entfernte man die Fortuna und setzte eine 13 Meter hohe Rundfunkantenne auf den Turm. Nach der Inbetriebnahme des Fernsehturms 1969 wurde die Antenne gegen eine DDR-Flagge ausgewechselt. Bis mindestens 1962 war die Fortuna in der Kuppel eingelagert, seitdem gilt sie als verschollen, vermutlich wurde sie eingeschmolzen. In den Jahren 2002 bis 2004 wurde die Fortuna originalgetreu rekonstruiert. Der Bildhauer Joost van der Velden erstellte ein Modell der ca. 3,25 Meter großen Statue. Als Vorlage dienten ein erst 2001 im Nachlass Taschner´s aufgefundenes Gipsmodell der Figur in der Größe 1:10 sowie historische Fotografien. Anschließend wurde das Modell von dem Metallrestaurator und Bildhauer Bernd-Michael Helmich in Kupfer getrieben. Die Fortuna-Figur wurde am 2. September 2004 per Großkran wieder auf die Kuppel gesetzt. (Nicola Vösgen).

Maße

Höhe
3.25 m

Verwendete Materialien

Kupfer (Materialarchiv)

Technik

getrieben

Zustand

gut (2023)

Vollständigkeit

vollständig


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