Fernamt Berlin (Fernmeldeamt)

Gebäude mit baugebundener Kunst

Fernamt Berlin (Fernmeldeamt)

Foto: bzi/Max Braun, 2022, CC-BY-4.0

Baugebundene Kunst

Der siebengeschossige Stahlskelettbau des Fernmeldeamts gliedert sich in die Blockbebauung der Pallas- und Winterfeldtstraße ein. Die Fassade ist mit roten Klinkern in unterschiedlicher farblicher Schattierung verkleidet. Sie gliedert sich in drei horizontal verlaufende Zonen, die sich stilistisch leicht voneinander unterscheiden. Die vertikale Gliederung tritt deutlich durch Wandvorlagen, Lisenen und zurückspringende Fassadenelemente zutage. Die mittlere horizontale Zone ist bestimmt durch eine symmetrische Abfolge breiter Mauerwerkstreifen und insgesamt zwölf eingerückte Felder.Der Mittelbau ist dreiachsig und durch ein sechsbahniges, nach innen gewölbtes Fenster geprägt. Links und rechts davon sind weiß gefasste Sprossenfenster in die Fassade eingelassen. (Vgl.: Max Braun/Berliner Zentrum Industriekultur (bzi): https://industriekultur.berlin/ort/fernamt-berlin/). Die Fassadengestaltung vereint Stilelemente der Neuen Sachlichkeit mit expressionistischen und dem Internationalen Stil. Dabei sind in der unteren Zone nicht die Flächen, sondern die Strukturglieder wie Pfeiler geschmückt. Das mittlere Zone wird mit Dekorflächen in Form eines Schachbrettreleifs betont. Wandflächen werden im Sinne des gotischen Prinzips zunehmend aufgelöst. Die Dachkante ist mit zinnenförmigen Elementen gestaltet. Über dem mittig hervorgehobenen Treppenhaus des Fernmeldeamts befindet sich die Plastik des Reichsadlers

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Spalding, Otto (Architekt:in)
1922-1929

Kuhlow, Kurt (Bildhauer:in des Vorbilds)
Postbaurat

Datierungs­hinweise

eigeweiht am 18.05.1929

Objekt­geschichte

Das Fernamt 1 Berlin wurde im Auftrag der Deutschen Reichspost nach Plänen des Oberpostbaurats Otto Spalding errichtet. Nach Spaldings Eintritt in den Ruhestand verantworteten die Postbauräte Kasper und Kurt Kuhlow die weitere Planung und Ausführung des Bauwerks in drei Bauabschnitten zwischen 1924 und 1929. “Das Fernamt Berlin ist ein Zeugnis der Geschichte des Telefonierens. Die Berliner:innen möchten in den 1920-Jahren mehr und mehr auch überregional telefonieren. Das wirkt sich auf die Kapazitäten des Berliner Fernsprechverkehr aus. Die Selbstwähltechnik setzt sich zwar allmählich durch, doch das gelingt zunächst nur im lokalen Rahmen – für den Fernverkehr bleibt das „Fräulein vom Amt” (Reichasdler & Posthorn 1987, S .140) unerlässlich. Zur Bewältigung des Gesprächsaufkommens lässt die Deutsche Reichspost in den 1920er-Jahren in der Winterfeldstraße in Berlin-Schöneberg einen gewaltigen Neubau errichten. Die damals größte Fernsprecheinrichtung Europas bietet Platz für bis zu 8.000 Beschäftigte. [...] Nachdem die Fernvermittlungsstelle in den 1980er Jahren in einen Neubau umgezogen war, erhält das ehemalige Fernamt eine neue Bestimmung. Heute sind hier Büros und Seminarräume der Deutschen Telekom AG sowie das Gründerzentrum “hubraum” (Quelle: Berliner Zentrum Industriekultur (bzi): https://industriekultur.berlin/ort/fernamt-berlin/).

Maße

(Gebäude)
Höhe
(Straßenfront)
Breite

27 m

90 m

Ihre Information ist gefragt

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Kapazitätsgründen nur in Ausnahmefällen und ausschließlich bei wissenschaftlichem Interesse Fachfragen zur Bildhauerkunst beantworten können.