Bei dem Kunstwerk handelt es sich um eine etwa 1,90 m hohe Buddha-Statue im japanischen Mahayana-Stil. Die auf einem Lotus-Sockel stehende Figur, mit halb-geschlossenen Augen im milden, freundlichen Gesicht, zeigt mit der rechten, erhobenen Hand das Vitarka-Mudra. Die Skulptur ist inklusive Sockel rückseitig flach gearbeitet und an einer filigranen (armierten?) Kunststein-Stele befestigt. Beidseitig hinter der Buddha-Figur stehen zwei mit Lotussitze aus Naturstein, sie flankieren den Antritt einer hinter der Statue in den Garten hinabführenden schmalen Treppe. (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)
Kategorie
Schaffende/
Unbekannt (Künstler:in)
1926
Objektgeschichte
Bauherr des „Buddhistischen Hauses“ war der Arzt und Schriftsteller Paul Dahlke (1865-1928), der nach Reisen in den fernen Osten zum Buddhismus übergetreten war und in Europa ein Zentrum des Buddhismus schaffen wollte. Die detailreich ausgeführte Anlage, deren Bauten und Grünflächen und Denkmalschutz stehen, entstand auf einem bewaldeten Privatgrundstück. Der zentrale bauliche Bereich besteht aus einem villenartigen Wohnhaus (1924), einem Tempel im ostasiatischen Stil (1927) – beide nach Planung von Max Meyer – und einer Bibliothek. Dieses Ensemble ist innerhalb eines großen parkähnlichen Gartens auf einer natürlichen Anhöhe errichtet: der Spitze eines Dünenrückens, der nach Nordwesten stark abfällt und die Form des Gartens deutlich prägt. Den Garten gestaltete Paul Dahlke ab 1924 nach seiner Auslegung buddhistischer Lehren mit großer Liebe fürs Detail selbst. Die Buddha-Statue im japanischen Mahayana-Stil ließ Dahlke um 1926 nach einer kleinen aus Japan mitgebrachten Bronzefigur aus dem 17. Jahrhundert von einem Berliner Bildhauer schaffen (Nach Dr. Winfried Liebrich, Buddhistisches Haus), um sie vor der Westseite des Ceylon-Hauses, am Ende der einstigen Meditationstreppe aufzustellen. Sie stellte dort das „Ziel dessen, der das »Tor der Zuflucht« durchschritt“ dar (Nach Dr. Winfried Liebrich, Buddhistisches Haus). Im Mai 1969 wurde die Statue auf den östlichen Tempelvorplatz, in die „Stupa-Terrasse“, gestellt,“ wodurch, so Winfried Liebrich vom Buddhistischen Haus, „die von Dahlke geschaffene Symbolik der Zufluchtnahme“ zerstört wurde. Auch dieser jetzige Standort der Buddha-Figur, wurde zu einem nicht bekannten Zeitpunkt in die heutige Form verändert. Dahlke hatte hier „ein mit Natursteinplatten eingefasstes Plateau in Form eines halben Achtecks mit kreissegmentförmigem Abschluß“ angelegt, und an dessen Ende die heute noch hinter der Skulptur vorhandene Treppe angeordnet, deren Kopf „mit dekorierenden Konsolpfeilern aus Naturstein eingefasst ist“ (Quelle: Lampeitl, Jürgen: Buddhistisches Haus 1, Zusammenfassendes Bestandsgutachten, Erörterung denkmalpflegerischer Aspekte, Berlin 12/1999, S. 80. Gefunden in: LDA, Archiv Gartendenkmalpflege). Zu dem verbliebenden kreissegmentförmigen Abschluss führt seitdem der axiale, auch heute noch (2020) vorhandene schmale Zuweg. Ob diese Umbauten im Zusammenhang mit der Aufstellung der Buddha Statue auf der Terrasse standen, wurde nicht ermittelt. Nach wechselhafter Nutzungsgeschichte erwarb 1957 die German Dharmaduta Society aus Sri Lanka den Besitz von den Erben Paul Dahlkes und gestaltete diesen um in ein buddhistisches Vihâra, zur dauerhaften Nutzung als Kloster und buddhistisches Zentrum, mit hierin wohnenden Mönchen. (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)
Maße
Verwendete Materialien
Sandstein (Statue) (Materialarchiv)
Kunststein (Stele) (Materialarchiv)
Zustand
Vollständigkeit
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.