Gesockeltes Standbild in zeitgenössischer Tracht
Standort
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Kiss, August Karl Eduard (Bildhauer:in der Nachschöpfung)
1857-1862
Adam, Francois-Gaspard (Bildhauer:in des Vorbilds)
Michel, Sigisbert-Francois (Bildhauer:in des Vorbilds)
Königliches Gewerbe-Institut (Gießerei)
der Neuschöpfung 1857-1861
Bildgießerei Kraas (Berlin, West) (Gießerei)
der Restaurierung 2008/09
Heinke, Herbert (Beteiligte:r)
Rekonstruktion des Sockels 2008/09
Datierungshinweise
Wiederaufstellung 2009
Objektgeschichte
Das Denkmal für Kurt Christoph Graf von Schwerin (1684-1757) war das erste der Generalsdenkmäler, die König Friedrich II. in Preußen in Auftrag gab. Die Auftragserteilung erfolgte am 22. Januar 1759 an Francois-Gaspard Adam (1710-1761) und wurde wenig später von dessen Nachfolger und Neffen Sigisbert-Francois Michel (1728-1811) übernommen. Die Ausführung in Carraramarmor erfolgte bis 1769. Die Enthüllung auf dem Wilhelmplatz fand am 28. April 1769 statt. Unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wurden aus unterschiedlichen, sowohl konservatorischen, ästhetischen als auch politischen Gründen von den mittlerweile sechs Generals-Denkmälern "Kopien" genommen, um diese dauerhafter in Bronze gießen zu lassen. Bei der hochbarocken, stark bewegten Figur des Generals Grafen Schwerin kam es zu einer völligen Neuinterpretation, die mit der Figur Adams und Michels formal und damit auch inhaltlich nur wenige Berührungspunkte hatte. August Kiss erhielt 1855 den Auftrag zum neuen Schwerin-Denkmal und modellierte 1857-1861 eine naturalistische Figur ohne barockes Pathos. 1862 wurde der neue Sockel geschaffen, diesmal aus poliertem Granit. Das marmorne Standbild gelangte zunächst ins Königliche Lagerhaus an der Klosterstraße, dann ins Kadettenhaus in der Neuen Friedrichstraße, war zwischen 1878/1882 und 1903 in der Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde aufgestellt und kam schliesslich 1904 ins kleine Treppenhaus des neu errichteten Kaiser-Friedrich-Museums (Bode-Museum). 1936 wurden alle sechs bronzenen Generalsdenkmäler an die Ostseite des Wilhelmplatzes versetzt und gegen Kriegsende 1944/1945 vermutlich magaziniert. Am 29. April 2009 erfolgte die Wiederaufstellung des restaurierten und mit einem nach alten Fotografien nachgeschaffenen Granitsockel versehenen Denkmals. Da der historische Aufstellungsort am Wilhelmplatz nicht mehr zur Verfügung stand, erfolgte die Wiederaufstellung auf dem nahen Zietenplatz. Initiatoren und Kostenträger waren die Schadow Gesellschaft Berlin e. V. und das Landesdenkmalamt Berlin. Die Einweihungsfeier gestaltete unter anderem der Maler und Grafiker Johannes Grützke (1937-2017) (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Inschriften
Inschrift (gegossen)
am Sockel, Vorderseite
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe links
»VON KISS«
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe hinten
»AUSGEFÜHRT VOM KÖNIGLICHEN GEWERBE-INSTITUTE«
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, seit 2009
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