Gesockeltes Standbild in zeitgenössischer Tracht
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Kiss, August Karl Eduard (Bildhauer:in der Kopie)
1828
Schadow, Johann Gottfried (Bildhauer:in des Vorbilds)
1859-1862
Königliches Gewerbe-Institut (Gießerei)
Bildgießerei Kraas (Berlin, West) (Gießerei)
der Restaurierung 2005
Heinke, Herbert (Beteiligte:r)
bei der Rekonstruktion des Sockels
Luchmann, Roland (Bildhauer:in der Nachschöpfung)
der Sockelreliefs 2005
Datierungshinweise
Wiederaufstellung 2005
Objektgeschichte
Das Denkmal für Leopold Fürst von Anhalt-Dessau (1676-1747) wurde von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen kurz nach seinem Regierungsantritt 1797 in Auftrag gegeben. Die Auftragserteilung erging an Johann Gottfried Schadow. Die Ausführung in Carraramarmor erfolgte 1798-1800. Das Programm der Sockelreliefs entwickelte Alois Hirt. Die erste Aufstellung des Denkmals des "Alten Dessauers" erfolgte am 29. November 1800 an der Südseite des Lustgartens in der Mitte der dort verlaufenden Pappelallee. Die Überführung zu den fünf Generalsdenkmälern auf dem Wilhelmplatz erfolgte 1828. Unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wurden aus unterschiedlichen, sowohl konservatorischen, ästhetischen als auch politischen Gründen von den mittlerweile sechs Generals-Denkmälern "Kopien" genommen, um diese dauerhafter in Bronze gießen zu lassen. August Kiss erhielt 1855 den Auftrag zum bronzenen Leopold von Dessau-Standbild. Schadows Figur blieb dabei weitgehend unverändert, musste aber etwas vergrößert werden, da das Marmorstandbild gegenüber den anderen Standbildern zu klein gewesen war. Kiss kopierte nicht den Stützbaumstamm des Marmorstandbildes. 1859 erfolgte der Guss. 1862 wurde der neue Sockel geschaffen, diesmal aus poliertem Granit. Das marmorne Standbild gelangte zunächst ins Königliche Lagerhaus an der Klosterstraße, dann ins Kadettenhaus in der Neuen Friedrichstraße, war zwischen 1878/1882 und 1903 in der Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde aufgestellt und kam schliesslich 1904 ins kleine Treppenhaus des neu errichteten Kaiser-Friedrich-Museums (Bode-Museum) mit einem neu geschaffenen Sockel. Die beiden Sockelreliefs und die Inschriftentafel gelangten in die Skulpturensammlung der Königlichen Museen. Die Inschriftentafel wurde 1945 im Flackbunker Friedrichshain durch Brand zerstört. 1936 wurden alle sechs bronzenen Generalsdenkmäler an die Ostseite des Wilhelmplatzes versetzt und gegen Kriegsende 1944/1945 vermutlich magaziniert. Zwischen 1878 und 1991 war der "Alte Dessauer" im Lustgarten auf einem Interimssockel aufgestellt, musste dann jedoch wegen Vandalismus magaziniert werden. Am 8. Juni 2005 erfolgte die Wiederaufstellung des restaurierten und mit einem nach alten Fotografien nachgeschaffenen Granitsockel versehenen Denkmals. Da der historische Aufstellungsort am Wilhelmplatz nicht mehr zur Verfügung stand, erfolgte die Wiederaufstellung auf dem nahen Zietenplatz. Initiatoren und Kostenträger waren die Schadow Gesellschaft Berlin e. V. und das Landesdenkmalamt Berlin (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Bronze (Figur) (Materialarchiv)
Granit (Sockel) (Materialarchiv)
Inschriften
Inschrift (gegossen)
am Sockel, Vorderseite
»FUERST / LEOPOLD VON DESSAU / GENERALFELDMARSCHALL / ...«
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe rechts
»NACH DEM MARMOR VON G. SCHADOW VON KISS.«
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe hinten
»AUSGEFÜHRT IM KÖNIGLICHEN GEWERBE-INSTITUTE 1859.«
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, nach Sanierung und Ergänzung 2005
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