Die beiden nackten, muskulösen Diskuswerfer stehen nebeneinander in leichter Schrittstellung, der rechte von ihnen hat den Oberkörper leicht gedreht. Beide heroischen Männer halten in ihrer Rechten das Sportgerät und blicken mit starrem, ernstem Blick nach vorne. Sie sind damit charakteristisch für den auf dem Olympiagelände gängigen Typus der pathetischen Sportlerdarstellung (Susanne Kähler).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Objektgeschichte
Mehrere Bildhauer waren 1935 zur Einreichung ihrer Entwürfe für diese Gruppen vom Kunstausschuss aufgefordert worden: Hermann Brachert, Joseph Walz, Konstantin Frick und Toni Fiedler. Karl Albiker wurde im Dezember 1935 beauftragt, vermutlich aufgrund einer Empfehlung des Architekten Wilhelm Kreis. Der Bildhauer Albiker lehrte zwischen 1919 und 1945 als Professor für an der Akademie in Dresden, im Mai 1933 war er in die NSDAP eingetreten. In früheren Jahren hatte er entscheidende Einflüsse aus Paris erfahren, insbesondere von Auguste Rodin und Aristide Maillol, dessen tektonisch klar gegliederte Skulpturen Albikers neoklassizistische Aktfiguren prägten. Albiker gehörte insbesondere in den 1920er Jahren zu den bedeutenderen deutschen Bildhauern seiner Zeit, seine Denkmalsgestaltungen offenbaren aber eine Neigung zur Monumentalität. Nach dem Olympischen Spielen wurden vor dem „Haus des Deutschen Sports“ Albikers Büsten Friedrich Ludwig Jahns (heute verschollen) und Johann Friedrich Guthsmuths (von der Spielervereinigung Guthsmuths angekauft) aufgestellt. Albiker verdankte einen Teils seines Rufes seiner Tätigkeit als Porträtist. Die strengen Kolossalfiguren der „Staffelläufer“ und „Diskuswerfer“ beinhalten zwar in starken Maße das Pathos der Kunst im Nationalsozialismus zeugen aber vom Kompositions- und Gestaltungsvermögen des Künstlers (Susanne Kähler, Josefine Gabler).
Maße
Verwendete Materialien
Travertin (Materialarchiv) , Gauinger Travertin
Technik
Zustand
Vollständigkeit
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