Zwei Mädchen mit Liederbuch und Katze

Zwei Mädchen mit Liederbuch und Katze

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Im Zentrum einer abgesenkten Rasenfläche steht vor dem Haus 20 als Schmuckzentrum eine Muschelkalksteinsäule mit einer Muschelkalkskulptur. Sie zeigt zwei Mädchen singend mit einem aufgeschlagenen Liederbuch, dieses haltend. Eine Katze sitzt im Rücken (Jürgen Tomisch).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Taschner, Ignatius (Bildhauer:in)
1907-1909

Hoffmann, Ludwig (Architekt:in)

Datierungs­hinweise

Aufstellung um 1916

Objekt­geschichte

Die Figurengruppe hatte Ignatius Taschner ursprünglich für den von Ludwig Hoffmann entworfenen Schulkomplex Zeppelinplatz/Lütticher Straße (1907/09) angefertigt. Sie wurde als Replik für das Gene-sungsheim übernommen. Bauzeitlich wurde die Säule von einem Rundbeet umfasst, dessen Bepflan-zung auch die Säule umrankte. Um 1955 wurde die Säule mit der Kindergruppe abgebaut und auf dem Grünplatz vor dem Haus 20 ein Rundbrunnen mit Tierskulpturen angelegt. Die Skulptur wurde versetzt an den Verbindungsweg zwischen den Häusern 34 und 33. Aufgrund des schlechten Zustandes des Brunnens wurde er 2014 abgebrochen und im Oktober 2015 die bauzeitliche Aufstellung der Kindergruppe wiederhergestellt. Dafür war die Rekonstruktion des ursprünglichen Unterbaus der Säule erforderlich. Als Vorbild diente die entsprechende Originalausbildung der Skulpturenanlage beim Haus 13 (Objekt Nr.70), die den südlichen Abschluss der zentralen Mittelachse bildet. Die frei stehende Skulptur ist Teil der 1909-1916 nach einem Entwurf von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann ausgeführten IV. Städtischen Irrenanstalt (Genesungsheim) in Berlin-Buch, Wiltbergstraße 50/92. Zur Gesamtanlage gehörten bildhauerisch gestaltete Brunnen, mehrere Skulpturen sowie vielfältiger Reliefschmuck an den Gebäuden. Der weiträumige Baukomplex war zunächst als Nervenklinik geplant, diente ab 1919 als Kindergenesungsheim und seit 1941 als Allgemein-Krankenhaus. Die trotz der Nutzungsänderungen weitgehend in ihrer bauzeitlichen Form erhaltene Klinikanlage war in Struktur und Gestaltung auf die ursprünglich geplante Funktion bezogen. Hoffmann schuf einen kompakten und nach außen abgeschlossenen Komplex mit mehr als 30 Bauten, für die er eine ungewöhnliche architektonische Vielfalt fand. 1963 kam es zur Gründung des Klinikums Berlin-Buch mit fünf medizinischen Bereichen. Hier wurde der Medizinische Bereich I eingerichtet. Ab 2012 vollzieht sich die Umwandlung des Areals in eine Wohnanlage mit Bildungs-, Sozial- und Gewerbebauten zum so genannten „Ludwig Hoffmann Quartier“ bei Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäude und der Wiederherstellung der gärtnerischen Anlange mit ihrem Skulpturenschmuck (vgl.: Landesdenkmalamt Berlin - Denkmalerfassung Gesamtanlage (Kennziffer 09066166), - Denkmalerfassung Gartendenkmal (Kennziffer 09046072); Klinikum Berlin Buch Medizinischer Bereich I, Wiltbergstraße 50, Gartendenkmalpflegerisches Gutachten des MB I. Büro Dr. Jacobs und Hübinger, August 1993, Abb.146 -147; Ludwig Hoffmann´s Genesungsheim in Berlin-Buch. Klinikum Buch-Medizinischer Bereich I, Gutachten angefertigt v. Dieter Leukert 1993/1994; Dieter Leukert, Brunnen, Skulpturen und bildhauerischer Schmuck der Gebäude im Ludwig Hoffmann Quartier, 2015/2016 (Manuskript), S.107; Hoffmann, L., Aus Alt- und Neu-Berlin, Ausstellung der Akademie der Künste Berlin, Berlin 1922, Seite 2) (Jürgen Tomisch).

Maße

(gesamt)
Höhe
(Figur)
Höhe
(Säule)
Durchmesser

1.75 m, mit Säule

0.7 m

0.7 m

Verwendete Materialien

Muschelkalk (gesamt) (Materialarchiv)

Technik

behauen (gesamt)

Zustand

gut (gesamt, 2018)

Vollständigkeit

vollständig


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