Zwei Kindergruppen

Beide Figurengruppen ruhen auf mächtigen rechteckigen Steinblöcken, die in der Art von Konsolen oberhalb des mittleren Brückenpfeilers aus dem grob rustiziert belassenen Mauerwerk kragen. Die dem „Kynastteich“ zugewandte, also westliche Gruppe zeigt zwei spielende Knaben. Auf einem felsenartig geformten Untergrund stehend, stützt der hintere schlanke Knabe seinen dicklichen, unsicher vor ihm stehenden Gefährten. Seger scheint bei der Formulierung des dicken Jungen an trunkene dicke Bacchusknaben angeknüpft zu haben. Durch die Stellung dieser Figur nahe der Blockkante der Konsole erinnert die Gestalt entfernt auch an das sogenannte „Maenneken Pis“, eine neubarocke Plastik in der Altstadt von Brüssel. Die östliche der Gruppen, dem „Garten der Blumen und Wasserspiele“ zugewandt, zeigt zwei sich umarmende Kinder, links ein Mädchen, rechts ein kleiner Knabe. Durch einen zwischen ihnen aufragenden Felsbrocken kommen sie trotz inniger Zuneigung der Köpfe nicht wirklich zueinander. Seger scheint hier andeuten zu wollen, dass aus diesem noch von der Natur (in Form eines Felsen) behinderten Paar spielender Kinder in späteren Jahren ein Liebespaar werden könne. (Kähler/Kuhn)