Wand zum Gedenken an den Widerstand von Hochschulangehörigen

Wand zum Gedenken an den Widerstand von Hochschulangehörigen

Foto: Susanne Kähler, 2020, CC-BY-4.0

Das Denkmal steht an der nordöstlichen Einfassung einer Platzanlage inmitten des Innenhofbereichs der Universität. Es besteht im Wesentlichen aus zwei Elementen: einer quergelagerten aus Sandsteinplatten zusammengesetzten Mauer auf einem Fundament aus grauen Granitschwellen und einem rechts von der Mitte unmittelbar davor gesetzten, sich leicht nach oben hin verjüngenden Pfeiler. Auf der linken Seite der Mauer steht die Widmung in klaren applizierten Bronzelettern, der Pfeiler trägt in erhabenem Relief die Namen der zwölf geehrten Personen mit den Lebensdaten, auf die rechte Seite der Mauer wurde ein durchbrochenes Bronzerelief mit der Darstellung von Händen, einem Gitter und Stacheldraht montiert. Eine rechteckige, eingefasste Fläche vor dem Denkmal wurde mit weißen Kieselsteinen gefüllt. Der gepflasterte Denkmalvorplatz wird zusätzlich von Bänken gerahmt.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Jura, JohannaKünstler_In1976
Datierungshinweise
Entstehung
Objektgeschichte
Das Denkmal erinnert an zwölf „im Kampf gegen den Hitlerfaschismus gefallene (n)“ Hochschulangehörige, d. h. an Menschen, die wegen ihres Widerstands gegen das Regime des Nationalsozialismus hingerichtet worden sind. Der Entstehung 1976 ging eine anlässlich des 150jährigen Bestehens der Universität durchgeführte Forschung zu dem Thema voraus, aus der die Auswahl der Namen resultierte. Die Auswahl löste Kontroversen aus, da nicht alle Genannten dem kommunistischen Widerstand angehörten, nicht bei allen Personen eine Studien- oder Lehrtätigkeit an der Humboldt-Universität eindeutig nachzuweisen ist, andererseits die Namen anderer Personen fehlen. 1990 gab es Bestrebungen, die Wand zu entfernen.
Maße
GesamtHöhe3.66 m
WandHöhe1.6
GesamtBreite5.9 m
Verwendete Materialien
ArchitekturSandstein
AbdeckungZinkblech
ReliefBronze
LetternBronze
Technik
Architekturbehauen
Reliefgegossen
Letterngegossen
Letternappliziert
Inschriften
Inschrift (gegossen)
auf der Front, linke Hälfte
DEN IM KAMPF GEGEN DEN / HITLERFASCHISMUS GEFALLENEN - / IHR TOD IST UNS VERPFLICHTUNG
Inschrift (gemeißelt)
auf dem Pfeiler
LILO HERRMANN / GEB. 1909 – HINGER. 1938 / ARVID HARNACK / GEB. 1901 – HINGER. 1941 / MILDRED / HARNACK –FISH / GEB. 1902 – HINGER. 1943 / LIANE BERKOWITZ / GEB. 1923 – HINGER. 1943 / URSULA GOETZE / GEB. 1916 – HINGER. 1943 / EVA-MARIA BUCH / GEB. 1921 – HINGER. 1943 / ROSEMARIE TERWIEL / GEB. 1910 – HINGER. 1943 / HORST HEILMANN /GEB. 1923 – HINGER. 1942 / FERDINAND THOMAS / GEB. 1913 – HINGER. 1944 / DIETRICH / BONNHOEFFER / GEB. 1906 – HINGER. 1945 / GEORG GROSCURTH / GEB. 1904 – HINGER. 1944 / WALTHER ARNDT / GEB. 1891 – HINGER. 1944

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Wege zur Erinnerung : Gedenkstätten und -orte für die Opfer des Nationalsozialismus, Berlin, 2007, S. 256-257.

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