Vier Jahreszeiten

Vier Jahreszeiten

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Die bräunlich patinierte Bronzegruppe „Vier Jahreszeiten“ hat einen quadratischen Grundriss in Anlehnung an die Form eines Pfeilers und steht auf einem niedrigen Betonsockel. Im oberen Bereich sind die vier Ecken des „Pfeilers“ plastisch zu schemenhaften Köpfen mit maskenartigen Gesichtern ausgebildet. Diese Köpfe lassen sich kaum eindeutig den Jahreszeiten zuordnen, einzelne Details geben Hinweise, so scheinen die offenen Haare an einem der Köpfe und eine kleine applizierte Blüte auf der Pfeilerfläche für den Frühling zu sprechen, ein Sonnenzeichen auf einer Stirn deutet auf den Sommer hin. Im unteren Pfeilerbereich befindet sich auf der Herbst-Winter-Seite das flache Relief einer Katze, auf der Frühling-Sommer-Seite das Relief eines springenden Hundes (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Schmettau, Joachim (Künstler:in)
1981

Objekt­geschichte

Die Plastik von Joachim Schmettau mit dem Titel „Vier Jahreszeiten“ gehört zu der ersten Ausstattung des Skulpturengartens des Auguste-Viktoria-Krankenhauses und fällt, auf der Rasenfläche rechts neben dem Eingang stehend, auch als erste Plastik ins Blickfeld des Besuchers von der Rubensstraße auf. Es handelt sich hierbei noch um den ursprünglichen Standort der Plastik auf dem Gelände. Die für Schmettau typische Verbindung zwischen figürlichen und gleichzeitig zeichenhaften, erst auf den zweiten Blick verständlichen, manchmal auch humorigen Elementen wird auch bei seiner Plastik im Skulpturengarten sichtbar. Mit Schmettau ist im hier ein wichtiger Vertreter seiner Bildhauergeneration in Berlin vertreten. Die Figur steht hier als Leihgabe des Senators für Bauen, Wohnen und Verkehr. Sie wurde zunächst 1981 im Skulpturengarten am Messegelände, am Rande des 1932 von Ludwig Lesser gestalteten Sommergartens aufgestellt, als Teil eines für den dortigen Ort mit öffentlichen Mitteln finanzierten Projektes. Für die Ausstattung des Sommergartens auf dem Messegelände mit Skulpturen war ein „berlinoffener Wettbewerb für ‚Kunst im Stadtraum’“ ausgeschrieben worden. In Berlin ansässige Künstler reichten 114 Beiträge ein, 23 davon wurden von einer 13-köpfigen Jury ausgewählt und aufgestellt. Zu der Jury zählten beispielsweise der Architekt Werner Düttmann, der Direktor der Berlinischen Galerie Eberhard Roters, sowie bildende Künstler und Politiker. Der Skulpturengarten im Sommergarten wurde am 21. September 1981 eingeweiht. 1986 wurde der Messegarten unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahre 1990 löste man diesen Skulpturengarten auf, der Sommergarten wurde denkmalgerecht saniert, das Oval in seinen ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Zwölf der Objekte vom Messegelände wurden vom Senat leihweise 1998 dem Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Schöneberg überlassen. Andere Objekte wurden verstreut vielfach an öffentlichen Plätzen ausgestellt. Das Konzept zu einem Skulpturengarten auf dem Gelände des Auguste-Viktoria-Krankenhauses wurde bereits Ende der 1980er Jahre entwickelt und geht u. a. auf die Initiative des dort tätigen Chefarztes Professor Dr. med. Manfred L’age zurück. Maßgebliche Gedanken waren die Fragen um Trost und Genesungshilfe für Kranke und Besucher. Zeitgenössische Kunst sollte Denkanstöße während der Grenzerfahrung einer Krankheit geben. Beteilig an der Ausarbeitung waren neben L’age die Kunsthistoriker Jörn Merkert und und Eberhard Roters (Berlinische Galerie) sowie der Architekt Thomas Baumann und der Gartenarchitekt Elmar Knippschild. Finanzielle Förderung erfuhr das Projekt ab 1990 vom Senator für Bauen, Wohnen und Verkehr als „baubegleitendes gestrecktes Verfahren“. Im Mai 1999 wurde der Skulpturengarten des Auguste-Viktoria-Krankenhauses eröffnet, damals stellten hier 21 Künstler aus (einige Plastiken befanden und befinden sich zusätzlich im Innenraum). Die Ausstellung wurde 2000 erweitert und hat sich seitdem vielfach verändert, einige der ursprünglichen Objekte stehen heute nicht mehr vor Ort, zahlreiche andere, hauptsächlich Leihgaben der Berlinischen Galerie und Leihgaben und Schenkungen einzelner Künstler sind hinzugekommen (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Verwendete Materialien

Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Beton (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Plastik)
gegossen (Sockel)

Inschriften

Plakette (appliziert, gegossen, graviert, ausgelegt)
am Sockel, Vorderseite
»JOACHIM SCHMETTAU / VIER JAHRESZEITEN 1980/1981 / LEIHGABE SENATOR BAUEN, WOHNEN, VERKEHR«

Zustand

korrodiert (Plastik, 2008), leicht

Vollständigkeit

vollständig


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