Torblock

Torblock

Foto: Layla Fetzer, 2020, CC-BY-4.0

Das im weitesten Sinne als Stele zu bezeichnende Kunstwerk besteht im unteren Bereich aus zwei annährend hochrechteckigen gelbgrauen Granitblöcken, die dicht aneinander gerückt sind. Auf beiden Langseiten sind zur Mitte hin in die ansonsten leicht bossiert belassene Oberflächen der beiden Blöcke polierte Spiegel vertieft angelegt, die durch die irreguläre Ausbildung der inneren Blockkanten wie ineinander verzahnt erscheinen. Über beide Blöcke ist ein etwa rechteckig geformter Block aus Eisenblech gesetzt, dessen Unterkante in Analogie zur unterschiedlichen Höhe und Ausprägung der von ihm zusammengefassten Granitblöcke irregulär ausgebildet ist. In die beiden Längsseiten des Stahlblocks ist zur Mitte hin je ein Spiegelfeld eingetieft, dessen untere Kante auf die irreguläre Bearbeitung der Granitblöcke reagiert, jedoch mit den Spiegeln der Granitblöcke zusammen den Eindruck hervorruft, als sei in die blockhafte Stele eine Scheintüre eingeschnitten. Die durch die Gestaltung hervorgerufene Erscheinung spiegelt sich im Titel des Kunstwerks, nämlich „Torblock“. Die Scheintüre wird in ihrer Existenz durch die weißliche Lackierung der Spiegelfläche im Bereich des Eisenblechblocks bestätigt. Die ursprünglich vermutlich noch krasser wirkende weißliche Lackierung korrespondiert mit der hellgrauen polierten Fläche der Spiegelhälften der beiden Granitblöcke, während der rostrotbraune Farbton des künstlich korrodierten Eisenblechblocks und die dunklere Färbung des unpolierten Granits dazu einen entsprechenden Kontrast bildet (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Bartsch, Volker (Künstler:in)
1990

Objekt­geschichte

Das Kunstamt Tiergarten veranstaltete von Mitte September bis Ende Oktober 1990 ein internationales Bildhauersymposion, an dem sich vier Künstler beteiligten, nämlich Ernest Altés aus Barcelona, Volker Bartsch und Udo G. Cordes aus Berlin und Hartmut Stielow aus Hannover. Der „Austragungsort“ des Bildhauersymposions und der Aufstellungsort der im Rahmen des Symposions geschaffenen Kunstwerke war und ist der Lützowplatz. Als Vorgaben des Kunstamtes an die Künstler wurde festgelegt: Die vier zu schöpfenden Kunstwerke sollten aus seltenen Materialkombinationen, nämlich Hartgestein und Metall, geschaffen werden und die vier Kunstwerke sollten zukünftig im öffentlichen Stadtraum im Bezirk Tiergarten eine bleibende Aufstellung erfahren können. Volker Bartsch setzte hier beim „Torblock“ ein Eisenblech ein, das in den 1930er Jahren von der Firma Siemens verwendet worden ist und das der Künstler vom Schrottplatz bezogen hat. Das Eisenblech dieser Zeit aus Berliner Produktion zeigt eine besondere Färbung, die heute am Kunstwerk selbst durch die Verschmutzung nicht mehr leicht auszumachen ist (Mitteilung des Künstlers an den Verfasser). Von den vier Kunstwerken haben sich bis heute (April 2003) noch drei Werke in ihrer Aufstellung von 1990 auf dem Lützowplatz erhalten, darunter das Kunstwerk „Torblock“ von Volker Bartsch, Meisterschüler der Hochschule der Künste, aus Berlin. Nach der Umstrukturierung der Stadtbezirke und ihrer Bezirksämter liegt die Zuständigkeit für die im Rahmen des Bildhauersymposions Lützowplatz ’90 geschaffenen Kunstwerke beim Bezirksamt Mitte von Berlin, Abteilung Wirtschaft und Immobilien (Jörg Kuhn, Susanne Kähler)

Maße

(gesamt)
Höhe
Breite
Tiefe

2.6 m
2.15 m
1 m

Verwendete Materialien

Stahl (gesamt) (Materialarchiv) , Verarbeitungsform: Blech; künstlich korrodiert
Granit (Materialarchiv) , Reinersreuther, gelbgrau
Lackfarbe

Technik

behauen (Stein)
gegossen (Stahl)
geschweißt
korrodiert
lackiert, weiß

Inschriften

Plakette (graviert)
vor dem Objekt
»BILDHAUERSYMPOSIUM LÜTZOWPLATZ ´90 VOLKER BARTSCH TORBLOCK REINERSREUTHER GRANIT / STAHL 260x215x100«

Zustand

beschmiert (2003)
verschmutzt (2003)
veralgt (2003)
Abplatzungen (2003), Lackfarbe

Vollständigkeit

vollständig

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