Tänzerin-Brunnen

Tänzerin-Brunnen

Foto: Susanne Kähler, 2005

Im hinteren, d. h. südlichen Teil des Hausgartens, inmitten der Rasenfläche ist der Tänzerin-Brunnen Kolbes als wichtigster Blickfang der Gartengestaltung platziert. Im Zentrum des runden Beckens aus Muschelkalk steht als Sockel für die Bronzefigur der Tänzerin die aus Muschelkalk gearbeitete Skulpturengruppe dreier hockender weiblicher Figuren, auf deren Schultern ein blütenförmiger Kranz aufliegt, aus dem das Wasser spritzt und auf dem die Tänzerin montiert ist. Diese weibliche Aktfigur ist in expressiver Bewegung dargestellt, sie streckt beide Arme seitlich vom Körper, hat den Oberkörper gedreht und den Kopf geneigt, sie steht auf den Zehenspitzen ihres rechten Fußes, während das linke Bein angewinkelt ist (Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Kolbe, GeorgKünstler_In1922
Fa. H. NoackGießerei
Datierungshinweise
Aufstellung im Garten 1979
Objektgeschichte
Den Tänzerinnen-Brunnen schuf Kolbe 1922 für Heinrich Stahl (1868-1942), Leiter der Auslandsabteilung der Victoria-Versicherung, Kunstsammler und Freund Max Liebermanns. Der Brunnen kam zunächst vor der von Paul Baumgarten für Stahl erbauten Villa in Dahlem zur Aufstellung. Paul Baumgarten (1873-1953) – Schwiegersohn des Bildhauers Louis Tuaillon - war Meisterschüler Alfred Messels und auch Erbauer der Villa Liebermann am Wannsee. Heinrich Stahl war von 1933 bis 1940 Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, er starb 1942 wenige Monate nach seiner Deportation im NS-Ghetto Theresienstadt. Die Villa wurde 1942 von einem bulgarischen Diplomaten erworben und nach dem Krieg abgerissen. Die Straße, in der sich die Villa befand, ist der heutige Heinrich-Stahl-Weg. 1979 wurde der Brunnen im Garten des Georg-Kolbe-Museums an seinem jetzigen - gut ausgewählten - Standort aufgestellt (Susanne Kähler).
Maße
gesamtHöhe3.1 m
TänzerinHöhe1.74 m
Verwendete Materialien
TänzerinBronze
BrunnenMuschelkalk, gelblich
Technik
Tänzeringegossen, Sandgussverfahren
Brunnenbehauen
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe der Tänzerin
GK
Bezeichnung (gegossen)
auf der Plinthe hinten links
H. NOACK FRIEDENAU
ZustandZeitpunkt
Bronzekorrodiert, leicht2005
Beckenverschmutzt, leicht2005
Vollständigkeit
vollständig2002/2003 saniert

  Nachweise

  • Berger, Ursel: Georg Kolbe - Leben und Werk, Berlin, 1990, S. 254-257.
  • Berger, Ursel: Georg Kolbe. Wohn- und Atelierhaus - Architektur und Geschichte, Berlin, 2000.

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