Spree und Havel-Brunnen

Spree und Havel-Brunnen

Foto: Yasemin Kunter, 2019, CC-BY-4.0

Bei dem Objekt der Brunnenanlage „Havel und Spree“ handelt es sich um eine freistehende, mehransichtige Gruppenplastik des Künstlers Dietrich Grünig. Für die Herstellung der Brunnenanlage wurden Bronze und Naturstein verwendet. Die Gruppenplastik ist ein rundum gestaltetes Kunstwerk, eine Vollplastik. Sie besteht aus zwei sitzenden und waagerecht schwebenden weiblichen Figuren. Der Brunnen Havel und Spree steht auf einem gepflasterten Platz, etwas abseits von der Dathepromenade, in Berlin-Lichtenberg. Der Brunnen ist halbkreisförmig von einer Hecke hinterfangen, vor der zwei Sitzbänke und zwei BSR-Abfallbehälter stehen, aufgestellt. Im Hintergrund wird die Brunnenanlage von mehrgeschossigen Wohnhäusern eingerahmt. Die Brunnenplastik Havel und Spree steht in einem in den Boden eingelassenen achteckigen Becken. Eine Umrandung mit drei Stufen aus Granit führt zu dem Wasserbecken. Die zwei weiblichen Figuren ruhen auf einem Kegel des Brunnenstocks, eingelassen in den oktogonalen Beckenboden. Der Brunnenstock mit Kegel (Wasserglocke) ist säulenförmig und besteht aus Bronze. Der Brunnenstock weist Unebenheiten auf und der Kegel (Wasserglocke) ist glattpoliert. Ein Sockel und eine Plinthe sind nicht vorhanden. Bei den Figuren handelt es sich um zwei weibliche Akte in weichen fließenden Formen. Die Oberfläche der Figuren weist kleine Unebenheiten auf, die weiblichen Formen sind strukturiert und die Hände und Füße sind fein ausgearbeitet. Die Haare der Figuren sind geformt wie ein Bob mit einer Außenwelle. Die beiden lebensgroßen Plastiken weisen differenzierte Gesichtszüge auf. Die schwarz-graue Farbe der Figuren hebt sich eindrucksvoll von der mit Granitsteinen gepflasterten Umrandung ab. Die Plastik wirkt grazil und schwebend. Die zwei Figuren sitzen bzw. waagerecht schwebend in einer entgegengesetzten Haltung. Jede hat ihre eigene Blickrichtung und dennoch bilden sie eine zusammengehörige Einheit. Ihre Körperformen wirken zart. Es herrscht eine Harmonie zwischen den beiden Körpern. Es sind die weichen fließenden Formen der Körper, die zusammen mit dem ruhig aus der Wasserglocke strömenden Wasser ein besonderes Kunstwerk schaffen. Dieses nebeneinander Schweben und die Leichtigkeit, mit der die zwei Figuren wirken, kann als ein Symbol für die beiden Flüsse Havel und Spree gedeutet werden. So wie die Spree bei Spandau auf die Havel trifft, finden sich die beiden Figuren auf der Wasserglocke des Brunnens Havel und Spree in Friedrichsfelde im Bezirk Berlin-Lichtenberg. In dem sonst monotonen Umfeld übt die Brunnenanlage mit den formschön gestalteten zwei weiblichen Figuren und dem aus der Wasserglocke leicht fließenden Wasser einen besonderen Anziehungspunkt aus (Yasemin Isabel Kunter).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Grünig, DietrichKünstler_In1980-1982
Datierungshinweise
1982 Aufstellung; 2007 saniert
Objektgeschichte
Die Brunnenplastik Havel und Spree wurde in den Jahren 1980 bis 1982 vom Bildhauer Dietrich Grünig (*1940) geschaffen. Bei der Errichtung von Neubauvierteln seit den 1970er Jahren im sogenannten Hans-Loch-Viertel, benannt nach dem ersten DDR-Finanzminister, im Bezirk Lichtenberg gab es die staatlichen Vorgaben auch sogenannte gesellschaftliche Zentren einzuplanen. Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen sowie kleine Grünanlagen mit Blumenbeeten uns Sitzgelegenheiten, Springbrunnen und Skulpturen sollten das Neubauviertel verschönern. Die Künstler der früheren DDR wurden beauftragt Brunnen und Skulpturen zu erschaffen, die anschließend vom damaligen Ost-Berliner Magistrat nach internen Wettbewerben ausgewählt und finanziert wurden. Für den Bereich im Hans-Loch-Viertel, in der Erich-Kurz-Straße 11-13, an der heutigen Dathepromenade, im Bezirk Lichtenberg, wurde der Havel Spree Brunnen ausgewählt. 2006 bis 2007 wurde die Brunnenanlage umfassend saniert und konserviert (Quellen: http://www.seilers-bildgiesserei.de/restaurierung/bronze-restaurierung.html, 13.07.2019, 15:08 Uhr; http://www.lichtenbergmarzahnplus.de/brunnensaison-beginnt/, 13.07.2019, 15:00 ; http://www.flanieren-in-berlin.de/bezirke/lichtenberg/spree-und-havel-treffen-sich-in-friedrichsfelde.html 15.7.2019, 15:31 Uhr; Inforoute Platte & Co Am U-Bahnhof Tierpark (Yasemin Isabel Kunter).
Maße
Höhe1.8 m
Durchmesser6 m
Verwendete Materialien
Bronze
Stahl, feuerverzinkt
Naturstein, Granit
BeckenBeton
Brunnentechnik
Technik
gegossen
verzinkt
bearbeitet
montiert
ZustandZeitpunkt
veralgt2019
biogener Bewuchs2019
Beckenverschmutzt, teilweise2019
Schachtdeckelkorrodiert2019
Vollständigkeit
vollständignach der Sanierung 2007

  Nachweise

  • Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 36.
  • Brösicke-Istok, Sylvia: Plastiken, Denkmäler und Brunnen im Bezirk Lichtenberg, Berlin, 1993, S. 9.

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