Spindlerbrunnen

Spindlerbrunnen

Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Der Brunnen hat ganz unten ein rundes Becken mit Wulstrand. Im Zentrum davon steht auf polygonalem, mehrstufigem Unterbau der balusterhafte Brunnenstock, der die beiden jeweils aus einem Monolith geschliffenen Schalen trägt. Der Schalendurchmesser der unteren Schale ist größer, der Durchmesser der oberen Schale kleiner. Diese Schale birgt die den Brunnenstock abschließende vasenförmige Krönung, aus der das Wasser quillt. Von hier aus läuft es über den Rand der oberen Schale, rinnt malerisch in die untere Schale und von dort in das große Becken (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Kyllmann, Walter (Architekt:in)
1891-1892, Entwurf

Heyden, Adolf (Architekt:in)
Entwurf

Fa. M. L. Schleicher (Steinmetz:in)

Datierungs­hinweise

1997 Schalenträger durch Kopie ersetzt; seit 2007 am jetzigen Standort

Objekt­geschichte

Kommerzienrat Carl Spindler (1841-1902) von der 1841 in der Wallstraße gegründeten Firma W. Spindler (Chemische Reinigung, Färberei), deren Haupt-Geschäftshaus zur Kaiserzeit in der Leipziger Straße 36 gestanden hatte, stiftete 1891 anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums und zum Gedächtnis an seinen Vater Wilhelm (1810-1873) einen Brunnen für den Spittelmarkt. Den an Vorbildern der späten Renaissancezeit orientierten Entwurf lieferten die Architekten Walter Kyllmann (verheiratet mit Marie Spindler) und Adolf Heyden, die Ausführung in schwedischem, rötlichem Granit übernahm die Firma M. L. Schleicher in Moabit. 1927 wurde der Brunnen wegen des U-Bahnbaus nach Köpenick versetzt, kam jedoch 1980/1981 wieder zum nunmehr stark überformten, ehemaligen Spittelmarkt zurück. Im Zusammenhang mit der Neubebauung des Bereichs zwischen Spittelmarkt und Leipziger Straße wurde der schon 1991-1995 abgebaute und sanierte Brunnen 2005 Jahren wieder demontiert und 2007 an veränderter Stelle - dem Südende des rechteckigen Platzes im Bereich Friedrichswerder-West - wieder aufgestellt (Jörg Kuhn).

Maße

(gesamt)
Höhe
Gewicht
(obere Schale)
Durchmesser
(untere Schale)
Durchmesser

6.5 m
50 Tonnen

3 m

4 m

Verwendete Materialien

Granit (gesamt) (Materialarchiv) , rötlich, schwedisch
Granit (Träger) (Materialarchiv) , Cappucinski-Granit (seit 1997)

Technik

behauen (gesamt)
geglättet

Inschriften

Inschrift (gemeißelt)
am Sockel des Brunnenstocks
»MDCCCLXXXII«

Zustand

gut (gesamt, 2009)
rissig (Verfugung, 2009), leicht

Vollständigkeit

vollständig, seit den Wiederherstellungen 1997 und 2006


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