Speerwerfer

Speerwerfer

Foto: Susanne Kähler, 2009, CC-BY-4.0

Rechteckiger, aus grob bossierten Muschelkalksteinblöcken gemauerter Sockel. Darauf auf flacher Plinthe (längsrechteckig mit abgerundeten Ecken) die Standfigur eines ideal gebildeten männlichen Aktes, die Darstellung eines Speerwerfenden Athleten (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Möbius,KarlKünstler_In1921
Fa. W. GeislerGießerei
Berlin-Steglitz
Datierungshinweise
1912 Modell, um 1914 Erstguss, 1921 Aufstellung im Park, 1954 Neuguss
Objektgeschichte
1912 zeigte Karl Möbius auf der Großen Berliner Kunstausstellung den Gips zu seiner Figur „Speerwerfer“. Im Jahr 1913 konnte Möbius in der GBK einen Bronzeguss zeigen, der auch im folgenden Jahr in einer Ausstellung im Ausland präsent war. Weitere Bronzeausführungen sind in den vergangenen Jahren immer wieder im Kunsthandel nachzuweisen gewesen (z. B. auf der Ars Nobilis und der Sculptura, beide Berlin 2008). Die Stiftung Stadtmuseum Berlin besitzt ein Exemplar der Plastik, gegossen in Zinkguss. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde eine monumentale Bronzeausführung des Speerwerfers gegossen. 1921 wurde dieser Guss im Volkpark aufgestellt. 1944 wurde diese Plastik eingeschmolzen. 1954 konnte vermutlich nach dem originalen Gussmodell ein Neuguss bei der Berliner Gießerei W. Geisler durch Möbius realisiert werden. Dieser Neuguss wurde an originaler Stelle wieder im Volkpark aufgestellt. Er verlor spätestens in den 1970er Jahren seinen separat gegossenen Speer, der jedoch in jüngerer Zeit wieder ersetzt wurde. Die auffällige Plastik ist ein beliebtes Fotomotiv, wovon zahlreiche Aufnahmen im Internet zeugen. Auch regt die Figur offenbar zu einer durchaus durchdachten künstlerischen Auseinandersetzung an, womit nicht die infantilen Schmierereien gemeint sind, sondern die temporären Verfremdungen, etwa der Figur übergezogene T-shirts oder gestrickte textile Hüllen (Jörg Kuhn).
Maße
FigurHöhe2.2 m
SockelHöhe1.3 m
Verwendete Materialien
FigurBronze
SockelMuschelkalk
Technik
Figurgegossen
patiniert
Sockelgemauert
behauen
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthenkante rechts hinten
W. GEISLER Berlin
Bezeichnung (gegossen)
am Objekt
K. MÖBIUS
ZustandZeitpunkt
gesamtbeschmiert2009
Vollständigkeit
vollständigSpeer mehrfach nach Diebstahl ersetzt

  Nachweise

  • Damus, Martin: Fuchs im Busch und Bronzeflamme. Zeitgenössische Plastik in Berlin-West, München, 1979, S. 168.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 207.
  • Bloch, Peter: Ethos und Pathos: die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin, 1990, S. 522. Bd. 2
  • Brehm, Knut: Stiftung Stadtmuseum Berlin : Katalog der Bildwerke; 1780 - 1920, Köln, 2003, S. 195-196. zur Reduktion im Stadtmuseum
  • Lesser, Katrin: Gartendenkmale in Berlin, Parkanlagen und Stadtplätze , 2013, S. 94.

Ihre Information ist gefragt