Schildkrötenbrunnen

Schildkrötenbrunnen

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Der Schmuckbrunnen ist ein bodennaher breiter Rundbrunnen mit Mittelfontäne. Auf dem breiten Brunnenrand sitzen vier mit humanoiden Köpfen ausgestaltete Schildkröten auf niedrigen Sockeln (Jürgen Tomisch).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Taschner, IgnatiusBildhauer_In1903-1913
Hoffmann, LudwigArchitekt_In
Datierungshinweise
Aufstellung um 1916
Objektgeschichte
Die zentrale Grünachse erhielt zwischen den Häusern 15 und 16 als Mittelbetonung einen skulpturalen Schmuckbrunnen mit hoher Mittelfontäne. Seinen Brunnenrand zieren vier Schildkröten. Es sind Repliken von Originalen, die nach Modellen von Ignatius Taschner für den Märchenbrunnen in Berlin-Friedrichshain (1903/1913) von Ludwig Hoffmann angefertigt wurden. Der Dachauer Museumsverein besitzt ein von I. Taschner angefertigtes 1:1 Gipsmodell einer Schildkrötenskulptur. Der Brunnen wurde im Rahmen des Umbaus des Areals für das Ludwig Hoffmann Quartier um 2015 instandgesetzt und gereinigt. Der Brunnen ist Teil der 1909-1916 nach einem Entwurf von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann ausgeführten IV. Städtischen Irrenanstalt (Genesungsheim) in Berlin-Buch, Wiltbergstraße 50/92. Zur Gesamtanlage gehörten bildhauerisch gestaltete Brunnen, mehrere Skulpturen sowie vielfältiger Reliefschmuck an den Gebäuden. Der weiträumige Baukomplex war zunächst als Nervenklinik geplant, diente ab 1919 als Kindergenesungsheim und seit 1941 als Allgemein-Krankenhaus. Die trotz der Nutzungsänderungen weitgehend in ihrer bauzeitlichen Form erhaltene Klinikanlage war in Struktur und Gestaltung auf die ursprünglich geplante Funktion bezogen. Hoffmann schuf einen kompakten und nach außen abgeschlossenen Komplex mit mehr als 30 Bauten, für die er eine ungewöhnliche architektonische Vielfalt fand. 1963 kam es zur Gründung des Klinikums Berlin-Buch mit fünf medizinischen Bereichen. Hier wurde der Medizinische Bereich I eingerichtet. Ab 2012 vollzieht sich die Umwandlung des Areals in eine Wohnanlage mit Bildungs-, Sozial- und Gewerbebauten zum so genannten „Ludwig Hoffmann Quartier“ bei Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäude und der Wiederherstellung der gärtnerischen Anlange mit ihrem Skulpturenschmuck (vgl.: Klinikum Berlin Buch Medizinischer Bereich I, Wiltbergstraße 50, Gartendenkmalpflegerisches Gutachten des MB I. Büro Dr. Jacobs und Hübinger, August 1993; Ludwig Hoffmann´s Genesungsheim in Berlin-Buch. Klinikum Buch-Medizinischer Bereich I, Gutachten angefertigt v. Dieter Leukert 1993/1994; Dieter Leukert, Brunnen, Skulpturen und bildhauerischer Schmuck der Gebäude im Ludwig Hoffmann Quartier, 2015/2016 (Manuskript), S. 136; Hoffmann, L., Aus Alt- und Neu-Berlin, Ausstellung der Akademie der Künste Berlin, Berlin 1922, Seite 2) (Jürgen Tomisch).
Maße
gesamtDurchmesser5.7 m
BrunnenrandHöhe0.6 m
Verwendete Materialien
gesamtMuschelkalk
Technik
gesamtbehauen
geglättet
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2018
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Berger, Ursel: Ignatius Taschner. Ein Künstlerleben zwischen Jugendstil und Neoklassizismus, 1992, S. 323.
  • Döhl, Dörte: Ludwig Hoffmann : Bauen für Berlin 1896 - 1924, Tübingen, 2004, S. 325-328.
  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Berlin. Bezirk Pankow, Ortsteil Buch, Petersberg, 2010, S. 73-76, 109-116.
  • Ugowski, Eberhard: Berliner Brunnen. Verzeichnis und Beschreibung gestalteter Brunnen im öffentlichen Raum, Berlin, 1993, S. 61.

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