Säulenfragmente

Säulenfragmente

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Zur Aufstellung kamen Reste der Schäfte der dorisch-toskanischen Säulen der Säulenvorhalle der Eingangsfront der gesprengten Kapelle. Es wurden zwei unterschiedlich hohe Säulentürme errichtet, mit jeweils drei und vier Säulentrommeln. Davor drapierte man eine auf ihrer Wandung aufruhende Trommel auf dem Rasen (Jürgen Tomisch)

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Hoffmann, Ludwig (Architekt:in)
1925

Datierungs­hinweise

Aufstellung hier 1993

Objekt­geschichte

„Nachdem 1908 der große Anstaltsfriedhof an der Schwanebecker Chaussee eröffnet worden war, wurde 1913 auf den von der Stadt Berlin erworbenen Voßschen Ländereien, und zwar im Bereich des heutigen biomedizinischen Wissenschaftscampus, mit dem Bau des Zentralfriedhofs Buch-Karow (= II. Städtischer Zentralfriedhof von Berlin) begonnen. Nach Plänen von Ludwig Hoffmann wurden ein Verwaltungsgebäude (Torhaus) und ein Wirtschaftsgebäude (Gärtnerei) sowie eine große Kapelle errichtet. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg wurde der Bau der Kapelle 1916 unterbrochen, 1921 fortgeführt und erst 1925 fertiggestellt. Der Zentralbau der Kapelle wurde im klassizistischen Stil nach dem Vorbild der Villa Rotonda in Vicenza (von Andrea Palladio) aus dem 16. Jahrhundert gestaltet, der Turmaufbau bis auf über 30 Meter in Anlehnung an die Kuppeltürme des Französischen und des Deutschen Domes auf dem Berli-ner Gendarmenmarkt. Das Friedhofsgelände wurde nach Plänen des bekannten Gartenbaudirektors Albert Brodersen gestaltet. Die Anlage wurde wegen aber wegen des zu hohen Grundwasserspiegels nie als Friedhof für Bestattungen genutzt“ (vgl.: Bielka, Heinz: Streifzüge durch die Orts- und Medizingeschichte von Berlin-Buch. Berlin 2007, S. 63). Der aufwändige Kapellenbau wurde im Zweiten Weltkrieg nicht beschädigt, musste aber dem Neubau 1952-1954 des Neutronenhauses für biophysikalische und strahlenbiologische Forschungen des Akademieinstituts für Medizin und Biologie (Akademie der Wissenschaften der DDR) weichen, heute Walter-Friedrich-Haus, Haus C 27. Der Zentralbau wurde 1950/1951 gesprengt. Geborgene Sandsteinfragmente der dorisch-toskanischen Säulen, die zur vorgezogenen Säulenhalle der Eingangsseite gehörten, fanden 1993 vor dem Walter-Friedrich-Haus ihre Aufstellung. Sie markieren seitdem den ehemaligen Standort der Kapelle an der Kreuzung der beiden damaligen Friedhofsalleen und erinnern an das fehlgeschlagene städtische Projekt und an eine der letzten Großbauten des bedeutenden Berliner Stadtbaurats Ludwig Hoffmann (Jürgen Tomisch).

Maße

(Säulen ursprünglich)
Höhe
Durchmesser

2.9 m
1.1 m

Verwendete Materialien

Sandstein (gesamt) (Materialarchiv)

Technik

behauen (gesamt)

Zustand

bestoßen (gesamt, 2018)
zerkratzt (2018)
Fehlstellen (2018)
biogener Bewuchs (2018)

Vollständigkeit

unvollständig, Spolien


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