Reliefs

Baugebundene Kunst

Reliefs

Foto: Layla Fetzer, 2023, CC-BY-4.0

Weitere baugebundene Kunst (2)

Gebäude der baugebundenen Kunst

Mietshaus Goltzstraße

Gebäude der baugebundenen Kunst

An der zur Goltzstraße gelegenen Fassade befinden sich in der Achse oberhalb des Eingangs drei farbige Reliefs aus glasierter Terrakotta: direkt oberhalb des Eingangs ein hochrechteckiges Relief mit der Darstellung von Delphinen, Akanthusranken und einer geflügelten weiblichen Figur auf blauem Grund. In der Mitte, farbig deutlich abgehoben, ein weiteres Relief, das auf rotem Hintergrund eine liegende männliche Figur in Rückenansicht vor einer strahlenden Sonne zeigt. Zwischen zweitem und drittem Geschoss eine hochrechteckige Tafel auf grünem Grund mit blauer Rahmung, mit einer Herme mit Faunsmaske, seitlich flankiert von zwei tanzenden Eroten. Oberhalb des vierten Geschosses ein rundes Medaillon mit der Darstellung eines von drei verschiedenfarbigen Federbüschen umgebenen Helms, an dessen Vorderseite zwei Putten den vergoldeten Buchstaben „S“ halten. Ein identisches Relief ziert auch den oberen Abschluss der abgeflachten Gebäudeecke (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Lessing, Otto (Bildhauer:in)
1893-1894, Vermutung

Ernst March & Söhne Tonwarenfabrik (Ausführende:r)
Vermutung

Datierungs­hinweise

1883-1884: Vermutung Modelle 1894-1895: Vermutung Wiederverwendung Goltzstr.

Objekt­geschichte

Für alle vier Reliefs gilt dasselbe, was bereits für die Medaillons mit männlichen und weiblichen Köpfen beschrieben wurde: Identische Reliefs befanden sich an den Fassaden des 1883/1884 errichteten und 1893 abgetragenen Café Helms in mehrfacher Ausführung. Laut der einzigen farbigen Überlieferung der Fassade des Café Helms stimmt neben den Motiven auch die Farbigkeit der Majolika-Arbeiten mit denen an der Fassade in der Goltzstraße überein. Eine Abbildung des Eroten-Reliefs ist in einem um 1888 publizierten Verkaufskatalog der Tonwarenfabrik Ernst March & Söhne zu finden. Deshalb soll auch für die vier Reliefs die Vermutung formuliert werden, dass die Entwürfe auf Otto Lessing zurückgehen (1883) und die Ausführung in der Tonwarenfabrik Ernst March & Söhne erfolgte. Nach dem Abriss des Café Helms könnten die Reliefs um 1893 zusammen mit den Kopfmedaillons hier eine Zweitverwendung erfahren haben. Diese Vermutung würde auch eine Erklärung für das Helm-Medaillon mit eingeschriebenem „S“ liefern, es wäre die bildliche Umsetzung des Namens des Café Helms (Wolf, March, S. 190) (Nicola Vösgen).

Verwendete Materialien

Fayence (Materialarchiv) , (Majolika)

Zustand

gut (2023)

Vollständigkeit

vollständig


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