Reichsschuldenverwaltung

Gebäude mit baugebundener Kunst

Reichsschuldenverwaltung

Foto: Nicola Vösgen, 2024, CC-BY-4.0

Baugebundene Kunst (3)

In der Oranienstraße, direkt gegenüber der Reichsdruckerei, steht das Gebäude der Reichsschuldenverwaltung. Über einem mit Muschelkalkstein verblendeten Sockel erheben sich fünf mit roten Klinkern verblendete Fassaden, die durch Lisenen gegliedert sind. Eine abschließende, weit vorkragende Dachplatte bildet eine Trennlinie zu dem abgesetzten zweigeschossigen Dachaufbau.
Die Fenster im Erdgeschoss sind durch spitzgiebelige Überdachungen mit Rosetten betont (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Bestelmeyer, German (Architekt:in)
1919-1924

Objekt­geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg war aufgrund der erheblichen Zunahme der mit den Kriegsanleihen verbundenen Arbeiten bereits 1917 ein Neubau für die Reichsschuldenverwaltung beschlossen worden. Dieser sollte in unmittelbarer Nähe zur Reichsdruckerei liegen, um einen raschen Transport von Wertpapieren zu ermöglichen. Als Bauplatz wurde der Baublock zwischen Oranien-, Linden-, Feilner- und Alten Jakobstraße erworben. Die Räumung der bewohnten Mietshäuser nahm jedoch längere Zeit in Anspruch, so dass erst im Herbst 1919 mit der Bauausführung begonnen werden konnte. Die Reichsschuldenverwaltung wurde unter Verwendung eines Vorprojekts des Regierungsbaurats Ernst von Bandel nach Plänen des Münchner Architekturprofessors German Bestelmeyer errichtet. Ende 1923 waren die Bauarbeiten weitgehend fertiggestellt, die letzten Arbeiten in der Feilnerstraße waren im Herbst 1924 abgeschlossen. Das Gebäude war der erste große Staatsbau der Weimarer Republik und zählt heute zu den bedeutendsten Beispielen expressionistischer Architektur in Berlin. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude erheblich beschädigt und bis 1958 wiederhergestellt. In den 1990er Jahren erfolgte eine umfassende Sanierung. Heute nutzt die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Abteilung Gesundheit das Gebäude (Nicola Vösgen).


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