Reichspostzentralamt

Gebäude mit baugebundener Kunst

Reichspostzentralamt

Foto: Layla Fetzer, 2023, CC-BY-4.0

Baugebundene Kunst

Das Reichspostzentralamt in der Ringbahnstraße in Berlin-Tempelhof ist ein langgestreckter fünfgeschossiger Stahlskelettbau mit Satteldach. Die Fassaden sind mit blaurotem Klinker verblendet, dessen Anordnung stark von einer expressionistischen Gestaltungsweise geprägt ist.
Die Fassade “[…] [wird] durch vorgezogene Eckflügel und zwei Turmbauten mit kristallinem Spitzbogenabschluss betont.” (Quelle: Dehio 2000, S. 411). Zudem wird sie durch Pfeiler und Nischen in einzelne Bahnen untergliedert, wohingegen der umlaufende Schmuckfries unter dem Dachgesims wie ein zusammenfassendes Band verläuft (vgl. Jaeger 1987, S. 179.). Der Gebäudekomplex, besonders das zurückgesetzte Obergeschoss ist mit bauplastischem Dekor im Stil des Art Deco ausgestattet, welches sich im Gebäudeinneren fortsetzt. Im stilistischen Gegensatz dazu stehen die modernen sprossenlosen Fenster. Über dem Mitteleingang, bestehend aus drei Einzeltüren mit expressionistischer Rahmung und Eingangsleuchter im Stil des Art Deco, befindet sich auf der Höhe zwischen dem ersten und zweiten Stockwerk ein ausgeformter Reichsadler (Layla Fetzer).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Pfuhl, Karl (Architekt:in)
1926-1930, Postbaurat

Beisel, Edmund (Architekt:in)
Postbaurat

Objekt­geschichte

Auf dem ehemaligen Militärgelände des Garde-Train-Bataillons (1888-1895) mit Speichergebäuden wurde zwischen 1925 und 1928 das Reichspostzentralamt in der Ringbahnstraße 130 errichtet (vgl. Denkmaldatenbank Berlin: https://denkmaldatenbank.berlin.de/daobj.php?obj_dok_nr=09055126). Der Postbaurat Edmund Beisel und Karl Pfuhl errichteten es als Stätte des Telegraphentechnischen Reichsamtes. Es steht somit als Ort der technologischen Entwicklung im Kontext der Entstehung des Fernsehens in Deutschland. 1930 wurde der monumentale Gebäudekomplex fertiggestellt. Nach umfangreichen Sanierungen zogen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landeskriminalamts Berlin in das ehemalige Reichspostzentralamt (vgl.: https://industriekultur.berlin/entdecken/berliner-industriekultur/#bestof=74).

Verwendete Materialien

Klinker (Fassade) (Materialarchiv)


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