Die Pietà steht innerhalb der Kapelle leicht erhöht, auf einer Stufe, vor einer Wandnische mit bogenförmigem oberen Abschluss. Die Nische ist zentral in ein schmales Wandstück eingelassen, das den hinteren Teil der Kapelle abschirmt. Die dunkel patinierte Bronzeplastik stellt Maria als Mater Dolorosa dar, die den leblosen Körper ihres vom Kreuz abgenommenen Sohnes Jesus Christus in ihrem Schoß hält. Maria ist auf einem Block sitzend dargestellt, ihr Gesicht und ihre Körperhaltung sind von Schmerz gezeichnet, der Körper ihres Sohnes liegt schwer und zusammengesackt in ihren Armen. – Die Wandnische scheint für das Werk zu klein zu sein (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Brandenburg, Paul (Künstler:in)
1980
Objektgeschichte
Der zweite Friedhof der Gemeinde Reinickendorf wurde im 19. Jahrhundert angelegt und 1870 in Benutzung genommen als der alte Friedhof an der Dorfkirche Alt-Reinickendorf aufgrund des raschen Bevölkerungsanstiegs nicht mehr ausreichte. Die Kapelle wurde um 1905 erbaut.1950 wurde der Friedhof für Erdbestattungen und 1955 für Urnenbeisetzungen geschlossen. Als 1975 alle Fristen und Nutzungsrechte abgelaufen waren, begann das Bezirksamt Reinickendorf mit der Umgestaltung zu einen „Ehrenfriedhof der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“. Für die Einrichtung dieses Ehrenfriedhofs wurde nahezu der gesamte Bestand des ältesten kommunalen Reinickendorfer Friedhofes abgetragen. Erhalten blieben nur das Ehrengrab des Reinickendorfer Bürgermeisters Friedrich Wilke und seiner Frau sowie das monumentale Grabmal der Familie Süss vom Ende des 19.Jh. Im Gegensatz zu zivilen Gräbern können Kriegsgräber nicht eingeebnet werden, sie haben entsprechend internationalem Recht dauernden Bestand. Die heutige Kriegsgräberstätte am Freiheitsweg gehört zu den kleineren Friedhöfen dieser Art. Hier liegen Opfer beider Weltkriege, davon sind etwa die Hälfte zivile Opfer. Mit der Umwidmung des Friedhofs wurde 1980 auch die Friedhofskapelle umgestaltet: „Um das Gebäude von allen Seiten begehbar zu machen, wurden sämtliche Holzfenster und Türen herausgenommen. Die Brüstung der Fensteröffnungen wurde bis zur Oberkante des Fußbodens herausgebrochen. Auf diese Weise wurden Türöffnungen geschaffen und mit schmiedeeisernen Gittern versehen.“ In diesem Zusammenhang erhielt Paul Brandenburg den Auftrag zur Schaffung der Pietà für die seitdem zu mahnendem Totengedenken genutzte Stätte (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
Verwendete Materialien
Bronze (Materialarchiv) , dunkel patiniert
Technik
Zustand
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