Olympiaglocke

Olympiaglocke

Foto: Susanne Kähler, 2005, CC-BY-4.0

Die aus dem Glockenturm am Maifeld stammende Stahlglocke trägt als Gestaltungselemente ihrer Oberfläche eine erhabene Zeichnung mit einer stilisierten Darstellung des Brandenburger Tores und eine Datums-Inschrift, zwei Hakenkreuze (nachträglich geschlossen), einen Reichsadler und auf dem Glockenring in Fraktur eine weitere Inschrif (Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Lemcke, Walter E.Bildhauer_In1933-1935
des Modells
Boehland, JohannesSkizze
Lewald, TheodorIdee
Fa. Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation AGGießerei
und Stifter der Glocke 1936
Datierungshinweise
1947 gesprungen und vergraben; 1956 geborgen. 1957 aufgestellt, 1982 Umwidmung
Objektgeschichte
Die Idee zu dieser Glocke ging von Theodor Lewald aus, eine Skizze fertigte der in Berlin tätige Graphiker Johannes Böhland an. Die Glocke wurde am 18. Juli 1933 daraufhin zum offiziellen Symbol der Olympischen Spiele erklärt. An der Skizze von Böhland orientierte sich der Bildhauer Walter E. Lemcke mit seinem Entwurf und Modell. Lemcke, Schüler der Berliner Kunstgewerbeschule, ist während der Zeit des Nationalsozialismus in erster Linie mit der Gestaltung Wappen und Friesen, das heißt bauplastischen Arbeiten, betraut worden. Die Olympiaglocke, eine Stiftung der "Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation AG", wurde 1936 im Glockenturm am Maifeld aufgehängt. Am 15. Februar 1947 fiel die Glocke bei der von den britischen Alliierten angeordneten Sprengung des (später wieder errichteten) Turms und wurde im Anschluss zum Schutz vor Metalldiebstahl in einem Bombentrichter vergraben. Am 18. Dezember 1956 wurde sie geborgen. 1957 am Südtor aufgesockelt. 1982 weihte der NOK-Präsident Willi Daume die mit einer Inschriftenplatte versehene Glocke als Antikriegsdenkmal ein. Die Stahlglocke stand 2005 in provisorischer Aufstellung südlich vor dem Haus des Deutschen Sports auf drei rechteckigen Betonplatten (Susanne Kähler).
Maße
Höhe2.6 m
Durchmesser2.8 m
Verwendete Materialien
Stahl
Technik
gegossen
Inschriften
Inschrift (gegossen)
am Objekt
1.-16. August 1936
Inschrift (gegossen)
auf dem Glockenring
11. OLYMPISCHE SPIELE BERLIN - ICH RUFE DIE JUGEND DER WELT
Inschriftenplatte
am Objekt
Zum Gedenken an die Olympiakämpfer der Welt, die durch Krieg und Gewalt ihr Leben verloren.
ZustandZeitpunkt
gesprungen2005
korrodiert2005
beschädigt, Einschussloch2005
Vollständigkeit
unvollständig

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 24.
  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 300. Ausgabe 1991
  • Kluge, Volker: Olympiastadion Berlin. Steine beginnen zu reden, Berlin, 1991, S. 85.
  • Schäche, Wolfgang: Das Reichssportfeld : Architektur im Spannungsfeld von Sport und Macht, Berlin, 2001.

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