Mutter und Kind

Mutter und Kind

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Die Plastik von Balden ist eine aus der Mutter-Kind-Thematik hergeleitete, stark abstrahierende Figurengruppe. Sie zeigt ein abstraktes zweigeschossiges Figurengebäude mit einer verwobenen Körper-Raum-Durchdringung. Im Zentrum liegt ein doppelgesichtiger Mutterkopf, darunter sind Schulter und Oberkörper der Mutter angedeutet, von dem übergroße beide Arme rechtsseitig nach oben greifen, um den aufsitzenden Kindskopf schützend zu umschlingen. „In der Mutter-Kind-Plastik von 1974 greift Balden wieder einen für ihn zentralen Themenbereich auf. Der sich emanzipierende Eigenwille des Kindes erwächst aus der Stabilität der mütterlichen Leibesform, die nun nicht mehr auf die nährenden Brüste verweist, sondern auf die Unterstützung durch die riesenhaften Arme. Die überhöhte Aufmerksamkeit für das sich lösende Kind ist in der Doppelgesichtigkeit des Mutterkopfes verbildlicht“ (Theo Balden, 1904-1995, Skulpturen. Hrsg. v. Susanne und Klaus Hebecker, Erfurt 2004, S. 32) (Jürgen Tomisch).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Balden, TheoBildhauer_In1974
Datierungshinweise
Aufstellung 1988
Objektgeschichte
Theo Balden schuf die Mutter-Kind-Plastik 1974, die zunächst in Gips und als ein Steinguss gefertigt worden war. Ein späterer Bronzeguss fand 1988 auf dem Grünstreifen längs der Pankower Ossietzkystraße seine Aufstellung, auf dem Rasen vor der Wohnzeile Ossietzkystraße 12-14. Die Ossietzkystraße diente als Zufahrtstraße für Staatsgäste zum nahen Schloss Schönhausen, das 1960-1989 als Gästehaus der DDR-Regierung genutzt wurde. Demzufolge wurde die Ossietzkystraße mit gepflegten Grünanlagen aufgewertet und mit Kunstwerken ausgestattet. Von diesem Mutter-Kind-Motiv existieren weitere Güsse. Einen Kunststeinguss besitzt die Stadthalle Chemnitz, im Foyer der Halle. In Magdeburg, auf der Nordseite des Landesparlaments (Breiter Weg) steht ein weiterer Bronzeguss Jürgen Tomisch).
Maße
PlastikHöhe0.87 m
Breite0.9 m
Tiefe0.65 m
SockelHöhe0.67 m
Breite0.74 m
Tiefe0.48 m
Verwendete Materialien
PlastikBronze
SockelKlinker, rot
Technik
Plastikgegossen
Sockelgemauert
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2018
korrodiert, leicht2018
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Hebecker, Susanne: Theo Balden : 1904 - 1995 ; Skulpturen, Erfurt, 2004, S. 32, 125. Werkverzeichnis 74-07
  • Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 60.
  • Feist, Peter H.: Plastik in der Deutschen Demokratischen Republik, Dresden, 1965, S. 143-144.
  • Gillen, Eckhart: Kunst in der DDR, Köln, 1990, S. 170-171.
  • Hoffmann, Raimund: Theo Balden : 11 farb. Reprod. u. 5 einfarb. Taf., Berlin, 1976, S. 22, 14. Werkverzeichnis, Gips für Steinausführung
  • Lang, Lothar: Künstler in Berlin, Berlin, 1979, S. Nr. 21.
  • Feist, Ursula: Theo Balden, Dresden, 1983, S. 84-85, 229 (Abb.), 276. Werkverzeichnis 204

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