Das Gebäude am Mehringdamm 43 ist ein viergeschossiges Mietshaus mit Souterrain und Attikageschoss. Die spätklassizistische Fassade zeigt eine klare symmetrische Gliederung.
Besonders reich gestaltet sind das als Beletage hervorgehobene erste Obergeschoss mit Brüstungsfeldern unter den Fensteröffnungen sowie das Eingangsportal. Die Anordnung von Zugang und Durchfahrt in der Gebäudemitte war damals bei den breiteren Baugrundstücken üblich. Ein nur noch selten erhaltenes Detail sind die Eisensäulen zu beiden Seiten des Portals. Der mannshohe Prallschutz diente dem Schutz der Portalgewände vor durchfahrenden Fuhrwerken (Nicola Vösgen).
Standort
Epoche
Schaffende/
Objektgeschichte
Der Fabrikant Lange ließ das Gebäude 1859 von dem in der Ritterstraße ansässigen Baumeister F.A.W. Strauch errichten. Das Gebäude wurde noch vor der 1861 erfolgten Eingemeindung der Tempelhofer Vorstadt und somit noch vor dem Inkrafttreten des Bebauungsplans von James Hobrecht auf freiem Feld ausgeführt. Es zählt zu den ersten Gebäuden, die südlich des heutigen Mehringdamm, anfangs Tempelhoferstraße, seit 1864 Belle-Alliance-Straße, erbaut wurden. Die bauliche Entwicklung des Areals schritt rasch voran, bereits Mitte der 1860er Jahre war die gesamte östliche Blockkante des Mehringdamms zwischen Gneisenau- und Bergmannstraße mit mehrgeschossigen Wohnhäusern bebaut. Ab 1868 war hier unter der damaligen Adresse Belle-Alliance-Straße 88 das 1858 von Hermann Berthold gegründete Unternehmen „Messinglinienfabrik, galvanoplast. Institut und Schriftgießerei“ ansässig (Nicola Vösgen).