Mensch mit Gepäck

Mensch mit Gepäck

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Das Kunstwerk befindet sich in der Nähe des Eingangs zum Auguste-Viktoria-Krankenhaus, in eine Rasenfläche links des Weges integriert.
Es handelt sich bei der Metallgussfigur um einen etwa lebensgroßen männlichen Akt in realistischer Darstellung innerhalb einer surrealen Komposition. Der Mann steht zu ebener Erde auf einer kleinen, runden, flachen Plinthe, die wiederum die Mitte der runden Standfläche des gesamten Ensembles bildet. Sein rechter Fuß ist leicht vorgestellt, beide Arme sind waagerecht ausgebreitet. Der Mann blickt mit weit aufgerissenen Augen nach rechts, sein Mund ist halb geöffnet. Aus seiner rechten Schulter scheinen kleine Figuren zu wachsen, grob ausgearbeitete kleine Torsi. Der Mann trägt einen Hut, der mit für Matzner typischen Motiven bestückt ist: eine Kröte sitzt auf einem Zahlenberg, dahinter eine pyramidenartige Spitze. Rechts und links neben dem Mann stehen Koffer – typische Elemente von Werken Matzners – die mit allerhand Lurchen und weitern Kriechtieren bestückt sind (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Matzner, Gerald (Künstler:in)
1988

Datierungs­hinweise

2002 Aufstellung

Objekt­geschichte

Gerald Matzner, geboren Oberösterreich, wurde 1972 Meisterschüler bei Bernhard Heiliger. 1973 arbeitete er in der Berliner Bildgießerei H. Noack, bis 1975 war er freier Mitarbeiter bei dem Bildhauerehepaar Matschinsky-Denninghoff. Im Anschluss begann er seine Tätigkeit als freier Künstler. Matzner Werke im öffentlichen Raum Berlins sind sehr schnell anhand seiner sehr individuellen Handschrift zu erkennen. 1980 schuf er die „Taschenpyramide“ für den Skulpturengarten am Funkturm, 1992/1993 entstand die „Korinthische Säule“ für das Gelände der FU Dahlem. Der Figur „Mensch und Gepäck“ ging mindestens eine andere Version voraus. Die Figur (ohne die umgebenden Gepäckstücke, in Ton ausgeführt, Höhe 1,95 Meter) hatte zunächst den Titel „Unser JAG“ (vgl. "Die ganze Welt ist rötlich braun. Skulpturen von Gerhard Matzner", Werkverzeichnis, mit Beiträgen von Stefanie Endlich, Hedwig Wingler-Tax und Martin Sperlich, Berlin 1991, Nr. 176, S. 70). Zur Skulptur selbst sind kaum Deutungshilfen vorhanden. Sie ist bestückt mit Elementen aus der skurillen, humorigen eigenen Welt des Künstlers. Insgesamt wirkt die nackte Figur mit den ausgebreiteten Armen und dem Gepäckstück wie ein verwirrter verlassener Mensch in der Landschaft (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Verwendete Materialien

Eisen (Plastik) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Plastik)
gefasst, zum Teil

Zustand

gut (gesamt, 2008)
Abplatzungen (Koffer, 2008), der Farbe

Vollständigkeit

vollständig


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