Die Plastik befindet sich auf der Grünanlage des Max-Beckmann-Platzes, dem westlichen Vorplatz des S-Bahnhofs Hermsdorf an der Heinsestraße. Sie ist Teil eines japanoid anmutenden kleinen Gärtchens. Die schwarz patinierte Bronzebüste des Malers Max Beckmann sitzt auf einem hohen mit schwarzen Messingplatten verkleideten Sockel. Die abstrakte Plastik formt reliefartig die markante Kopfform Beckmanns nach. Sie besteht aus vertikal voreinander geschichteten, mit Schraube und Mutter verbundenen Bronzescheiben, aus denen sich schemenhaft zu beiden Seiten die Kopfsilhouette entwickelt. Wie ein Schattenriss spielen die Überlagerungen mit Licht und Schatten, ähnlich der Zeichnung des Beckmann-Kopfes von Christian Rickert, die wohl als Vorlage für die bei Hermann Noack Berlin gegossene Bronze diente. Auf dem Sockel sind der Name Max Beckmann, seine Lebensdaten und die Künstlersignatur eingraviert (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Epoche
Schaffende/
Rickert, Christian (Künstler:in)
1983-1990
Datierungshinweise
1983 Zeichnung, 1990 Aufstellung
Objektgeschichte
Auf dem 1987 nach dem Maler Max Beckmann (1884-1950) benannten Bahnhofsplatz ließ der Bezirk Reinickendorf 1990 eine Porträtbüste zu Ehren des Künstlers aufstellen. Beckmann lebte von 1908 bis 1914 zusammen mit seiner Frau Minna Beckmann-Tube und seinem Sohn Peter in Hermsdorf in der Ringstraße 17. Das Haus hatte er 1907-08 erbauen lassen. Dort erinnert eine Gedenktafel an den Maler. Der Bronzeguss der Büste entstand wohl nach einer Studie von 1983 für ein Porträt Max Beckmanns von Christian Rickert. Die Zeichnung Rickerts zeigt gleich dem ausgeführten Guss mit einzelnen Reliefplatten den Kopf Beckmanns in vielfachen Überlagerungen. Der Guss der Bronzeplatten wurde von der Gießerei Noack in Berlin ausgeführt. Das Denkmal wurde nahe dem Gehweg der Heinsestraße auf der Grünanlage des westlichen Vorplatzes des S-Bahnhofs Hermsdorf platziert. Direkt am Bahnhofszugang stehend, ist das markante Kopf-Relief schon von weitem zeichenhaft sichtbar. Seit 2007 ist die Büste Teil eines kleinen japanischen Gärtchens aus einer rechteckigen mit Randsteinen eingefassten Kiesfläche, darin sind einzelne Pflanzen und eine Steinlaterne gesetzt. Seit 1987 liegt seitlich auf dem Platz ein Gedenkstein für den Maler: ein gelb-grauer Findling mit aufgesetzten bronzenen Lettern, der den Platz als Max Beckmann-Platz benennt. Das Kopf-Relief entstand einer zeichnerischen Vorlage des Berliner Künstlers Christian Rickert, der nicht als Bildhauer in Erscheinung getreten ist. Von ihm ist ein Portrait Max Beckmanns bekannt, das den Kopf Beckmanns als eine vielfach überlagerte, intensive, Skizze darstellt (vgl. Christian Rickert, Meister der Lichtdramatik : Zeichnungen, Gouachen, Aquarelle, Fotografien. Berlin 2019, S.38). Der 1940 in Breslau geborene Künstler ist „als großartiger Zeichner (...) bereits in den späten 1960er Jahren berühmt geworden. Sein zeichnerisches Œuvre hing neben Werken von Künstlern, die allesamt im Who‘s Who der modernen Kunst vermerkt sind: Baselitz, Beckmann, Beuys, Chagall, Janssen, Picasso, Pollock, Richter, Wols.“ (https://www.villa-koeppe.de/kuenstler/christian_rickert/). Christian Rickert studierte 1960-1966 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin, 1966 als Meisterschüler bei Professor Fietz. Er lebt und arbeitet in Berlin. Die Studie für ein Portrait Max Beckmanns in Blei entstand 1983. Bis heute ist die Zeichnung Christian Rickerts wesentliches Ausdrucksmittel seines Œuvres (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
Verwendete Materialien
Inschriften
Signatur (eingraviert)
am Sockel, oben rechts
»CHRISTIAN RICKERT«
Bezeichnung (eingraviert)
am Sockel vorne
»MAX BECKMANN / 1884-1950«
Vollständigkeit
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