Mädchen mit Apfel

Mädchen mit Apfel

Apfelesserin, Liegende

Foto: Nicola Vösgen, 2020, CC-BY-4.0

Ein halbaufgestütztes liegendes Mädchen, in der linken Hand einen Apfel haltend, den sie gerade zum Mund führt. Mit dem rechten Arm stützt sie sich seitlich auf dem Boden ab. Das linke Knie ist leicht aufgestellt, die Füße locker übereinander gekreuzt. Bekleidet ist die barfüßige junge Frau mit einem leichten Sommerkleid (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Sammler, Christa (Bildhauer:in)
1961

Objekt­geschichte

(In der Literatur fälschlich als Werk von R. Hoffmann angegeben und auf 1974 datiert.) Die Bildhauerin Christa Sammler war um 1960/1961 vom Beirat für bildende Kunst der Stadt Berlin im Rahmen der geplanten künstlerischen Ausstattung der Neubaugebiete der Hauptstadt mit der Schaffung einer Statue für eine Schule in der Rüdigerstraße beauftragt worden. (j.: Junge Künstler lieben das junge Berlin. Neubaugebiete voller Figuren / Künstlerischer Nachwuchs gefördert, in: Neue Zeit, 18. Jg., 12.01.1962, S. 6). Das „Mädchen mit Apfel“ ist 1961 entstanden und war erstmals im Frühjahr 1962 auf der 6. Bezirksausstellung “Berliner Kunstschaffen” im Pavillon der Kunst ausgestellt. Mit dieser Skulptur trat die erst seit wenigen Jahren selbständig arbeitende Bildhauerin „zum erstenmal (...) mit einer im Ausmaß großen Arbeit vor die Öffentlichkeit“ und wurde einem größeren Publikum bekannt (6. Bezirksausstellung “Berliner Kunstschaffen”. Christa Sammler: „Mädchen mit Apfel" / Bronze, in: Berliner Zeitung, 18. Jg., 06.05.1962, S. 6). Anlässlich einer Ausstellung Christa Sammlers 1966 in der Berliner „Galerie im Turm", wo die Apfelesserin ebenfalls ausgestellt war, ist die Arbeit von dem Kunstkritiker Heinz Lüdecke ausführlich gewürdigt worden: „Vor allem aber fand sie in der offenbar gründlichen Arbeit an ihrem bisherigen Hauptwerk, dem „Mädchen mit Apfel" (1962), zu sich selber. In dieser lebensgroßen Sitzfigur sind das, was Seitz zu geben hatte, und das, was Christa Sammler mitbrachte, eine gute Synthese eingegangen: strenger, von innen her mit Kraft erfüllter Aufbau des menschlichen Körpers, sicheres Formgefühl und Sparsamkeit der Mittel — Liebe zum Leben, Spaß am Konkreten und eine stille, verschmitzte Heiterkeit.“ (Lüdecke, Heinz: Christa Sammler stellt aus, in: Neues Deutschland, 21. Jg., 24.08.1966, S. 4). In den folgenden Jahren war die Apfelesserin auf zahlreichen Ausstellungen (z.B. V. Deutsche Kunstausstellung in Dresden (1962), Plastik im Park in Gera (1967), Freiplastikausstellung Rostock (1968), Alltag und Epoche (1984)) zu sehen und zählt bis heute zu den Hauptwerken der Künstlerin. Das Lichtenberger „Mädchen mit Apfel“ ist vermutlich 1963 in der Rüdigerstraße 76 vor der Joseph-Orlopp-Oberschule, wo sie auf einem ca. 1 Meter hohen (Zement?)Sockel gelagert war (Heimatmuseum Lichtenberg, Fotosammlung, Denkmäler nach 1945, Foto von 1980). Als an diesem Standort ein neues Schulgebäude errichtet wurde, ist die Statue 2005 auf eine Wiese Rüdigerstraße / Ecke Hagenstraße umgesetzt worden, hier nur noch auf einem flachen Sockel liegend. Aktuell befindet sich die Plastik im 2010 auf dem Gelände der ehemaligen Schule neu angelegten Nibelungenpark, auch hier fast ebenerdig nur auf einem flachen Sockel lagernd. Weitere Abgüsse befinden sich in der Skulpturensammlung Dresden (Inv. ZV 3670), im Park der Jugend in Gera, im Erfurter egapark im Liliengarten sowie in Güstrow in der ständigen Ausstellung „Plastik im Freien“ auf dem Gertrudenfriedhof (Nicola Vösgen).

Maße

(Figur)
Höhe
Länge
(Sockel)
Breite
Tiefe
Höhe

0.75 m
1.18 m

1.5 m
0.58 m
0.115 m

Verwendete Materialien

Bronze (Figur) (Materialarchiv)
Beton (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

gegossen

Zustand

berieben (2020), leicht berieben an Händen und Füssen

Vollständigkeit

vollständig


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