Laitière

Laitière

Mädchen mit zerbrochenem Krug, Milchmädchen
Foto: Susanne Kähler, 2012, CC-BY-4.0

Anmutige Sitzfigur eines antikisierend gewandeten und frisierten Mädchens (der Perette, einer Laitière), das um den zerbrochenen Milchkrug und die daraus auslaufende Milch (vor Ort Berliner Leitungswasser) trauert, montiert auf einen Findling, ergänzt durch ein flaches „Becken“.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Sokolow, Pawel PetrowitschBildhauer_In des Originals1807-1810
Datierungshinweise
in Berlin ein Nachguss von 1998 auf einem abweichenden Findling, am 12. September 1998 eingeweiht
Objektgeschichte
Der russische Bildhauer Pawel Petrowitsch Sokolow schuf zwischen 1807 und 1810 (es ist auch 1816 als Fertigstellungsangabe zu finden) nach Motiven aus der Fabel „Das Mädchen mit dem Milchkrug“ von Jean de La Fontaine die anmutige Sitzfigur eines Mädchens (der Perette, einer Laitière), das um den zerbrochenen Milchkrug und die daraus auslaufende Milch trauert (Es handelt sich dabei inhaltlich um eine mehrschichtige, moralische Qualität zwischen „Milchmädchenrechnung“ und „Verlorener Unschuld“). Die in Bronze gegossene Figur wurde auf einem Granitstein am Großen Teich im Katharinenpark von Schloss Puschkin (Pushkin; Zarskoje Selo) bei St. Petersburg aufgestellt. Ein Zweitguss gelangte 1827 als Geschenk des Zarenpaares Nikolaus I. und Alexandra Feodorowna an die preußische Verwandtschaft (Prinz Carl von Preußen war ein Bruder der Zarin Alexandra Feodorowna, geb. Prinzessin Charlotte von Preußen. Er sah auf seinem Besuch bei der Schwester 1820 in Zarskoje Selo die Laitière, die ihm gut gefiel) in den Pleasureground von Schloss Klein-Glienicke. Das Original bzw. der Erstguss in Puschkin überstand die Zerstörung von Schloss und Garten durch Soldaten der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg weil beherzte Mitarbeiter der Schlossverwaltung die Plastik vergruben. Der deutsche Zweitguss ging im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg verloren. Im Zuge der Wiederherstellung des Pleasuregrounds in Klein-Glienicke gelangte 1987 auf Betreiben von Prof. Martin Sperlich aus der Sowjetunion als Zeichen kultureller Verbundenheit ein Nachguss der ersten Bronzefigur in Puschkin nach Berlin-Klein-Glienicke und konnte dort auf dem originalen Granitfindling wieder aufgestellt werden. Während in Puschkin Quellwasser dem zerbrochenen Krug entrinnt, ist es in Berlin Leitungswasser. Zwischen der Kulturstiftung Schloss Britz und der Schlösserverwaltung in Puschkin/Zarskoje Selo besteht durch Ausstellungskooperation seit 1989 ein enger Kontakt. 1998 gelangte ein weiterer Nachguss der Puschkiner Laitière nach Berlin und konnte am 12. September 1998 im Gutspark Britz aufgestellt werden. Auch hier wurde ein passender Findling ausgewählt und hier mit einer kleinen Kaskade kombiniert. Und: auch hier in Britz fließt Leitungswasser durch den zerbrochenen Krug. 156 Spender trugen für den Verein der „Freunde und Förderer Schloß Britz e. V.“ die 69.000,- DM für den Nachguss der Plastik zusammen. Der Verein ist auch Eigentümer der Brunnenanlage. Die Plastik übergab in Anwesenheit von Botschafter Jewgenij Schmargin feierlich der Direktor des Staatlichen Museums Zarskoje Selo, Prof. Iwan Sautov, an den Vorsitzenden des Vereins, Frank Bilka (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Bronze
Granit
Brunnentechnik
Stein
Technik
gegossen
bearbeitet
montiert
ZustandZeitpunkt
veralgt2012
bemoost2012
verschmutzt, Laub2012
Vollständigkeit
vollständig

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