La Bella

La Bella

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Auf einem quadratischen aus roten Ziegelsteinen gemauerten Sockel steht, mit einer flachen Plinthe versehen, die bronzene Sitzfigur der „Schönen“. Sie sitzt sehr aufrecht auf einem biedermeierlich geformten schlichten Stuhl, die Füße in hochhackigen Schuhen hat sie über Kreuz gestellt, sie trägt ein ärmelloses enganliegendes Kleid, die Haare sind auf dem Rücken zusammengebunden. Die dargestellte Frau hat ihren Blick auf die Fingerkuppen ihrer linken Hand gerichtet, die Geste weist eindeutig darauf hin, dass sie den Schliff ihrer Fingernägel überprüft. Die weibliche Figur ist vergleichsweise realistische dargestellt, die Detailformen sind nur leicht summarisch zusammengefasst. Sie ist eine präzise Beobachtung eitler Weiblichkeit und gleichzeitig ist sie spannungsreich komponiert (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Heß, Richard (Künstler:in)
1982

Objekt­geschichte

„Der Mensch“ ist insgesamt Grundthema des figürlich realistisch arbeitenden Bildhauers Richard Heß. Er erfuhr seine künstlerische Ausbildung in Berlin, war Meisterschüler von Bernhard Heiliger. Über Braunschweig kam Heß nach Darmstadt, wo ihn Waldemar Grzimek 1968 zu seinem Assistenten an der technischen Hochschule machte. Später bekleidete Heß eine Professur in Bielefeld. Bei der Figur handelt es sich um eine Leihgabe des 2017 verstorbenen Künstlers an das Auguste-Viktoria-Krankenhaus. Von dieser Figur gibt es insgesamt drei Exemplare. So konnte 1987 ein Exemplar in Bensheim für die Deutsche Post AG vor dem Postamt Schwanthaler Straße aufgestellt werden. Das Konzept zu einem Skulpturengarten auf dem Gelände des Auguste-Viktoria-Krankenhauses wurde bereits Ende der 1980er Jahre entwickelt und geht u. a. auf die Initiative des dort tätigen Chefarztes Professor Dr. med. Manfred L’age zurück. Maßgebliche Gedanken waren die Fragen um Trost und Genesungshilfe für Kranke und Besucher. Zeitgenössische Kunst sollte Denkanstöße während der Grenzerfahrung einer Krankheit geben. Beteilig an der Ausarbeitung waren neben L’age die Kunsthistoriker Jörn Merkert und und Eberhard Roters (Berlinische Galerie) sowie der Architekt Thomas Baumann und der Gartenarchitekt Elmar Knippschild. Finanzielle Förderung erfuhr das Projekt ab 1990 vom Senator für Bauen, Wohnen und Verkehr als „baubegleitendes gestrecktes Verfahren“. Im Mai 1999 wurde der Skulpturengarten des Auguste-Viktoria-Krankenhauses eröffnet, damals stellten hier 21 Künstler aus (einige Plastiken befanden und befinden sich zusätzlich im Innenraum). Die Ausstellung wurde 2000 erweitert und hat sich seitdem vielfach verändert, einige der ursprünglichen Objekte stehen heute nicht mehr vor Ort, zahlreiche andere, hauptsächlich Leihgaben der Berlinischen Galerie und Leihgaben und Schenkungen einzelner Künstler sind hinzugekommen (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Maße

(Skulptur)
Höhe
Breite
Tiefe

1.32 m
0.64 m
0.85 m

Verwendete Materialien

Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Klinker (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Plastik)
gemauert (Sockel)

Inschriften

Plakette (appliziert, gegossen, geschnitten, graviert)
am Sockel, rechte Seite

Signatur (gegossen)
Rückseite des Mittelbretts der Stuhlrückenlehne
»Heß«

Zustand

gut (gesamt, 2008)
verschmutzt (2008), leicht

Vollständigkeit

vollständig


Ihre Information ist gefragt

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Kapazitätsgründen nur in Ausnahmefällen und ausschließlich bei wissenschaftlichem Interesse Fachfragen zur Bildhauerkunst beantworten können.