Über dem Eingangsportal des heutigen Oskar- und Cécile-Vogt-Hauses, ehemals Institut für Gehirnforschung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG), ist seit 1929 das Signum der KWG angebracht. Das von Carl Ebbinghaus geschaffene Wahrzeichen der Forschungsgesellschaft stellt die römische Göttin Minerva (ein Äquivalent zur griechischen Göttin Pallas Athene) in Form einer Bronzebüste als Kopfstück, dar. Minerva ist die Göttin der Weisheit. Der helmbewehrte Kopf ist auf einer Steinkonsole oberhalb des Rundbogens des Haupteinganges verankert und betont so die Symmetrie des sachlichen Institutsbaues (Jürgen Tomisch).
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Ebbinghaus, Carl (Bildhauer:in)
1929
Objektgeschichte
Der Bildhauer Carl Ebbinghaus schuf die Büste der Minerva für die 1911 gegründete Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft Mitte der 1920er Jahre. Die Forschungsgesellschaft hatte 1926 die römische Minerva, die als Göttin der Wissenschaften, Klugheit, Ausdauer und Tapferkeit und zugleich als Beschützerin der bildenden Künste verehrt wurde, als ihr Emblem und Wappenbild gewählt. Den Auftrag für das Wahrzeichen in Form einer Büste, die an den jeweiligen Schauseiten der neuen Institute zur Anbringung kam, erhielt der renommierte Ebbinghaus. Die Beauftragung kam vermutlich über seine Be-kanntschaft mit dem Münchner Architekten Carl Sattler zu Stande, mit dem er bereits vor dem Ersten Weltkrieg bei einem Denkmalprojekt zusammengearbeitet hatte. Sattler war in den 1920er und 1930er Jahren der Hausarchitekt der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. So wurde nicht nur sein Bucher Institutsgebäude für Gehirnforschung (1928-1929) mit einer bronzenem Büste der Minerva ausgestattet, auch die neuen Dahlemer Bauten der Gesellschaft, die nach Sattlers Entwürfen entstanden, bekamen das Emblem (KWI für Anthropologie, Ihnestraße 22/24, KWI für Physik, Boltzmannstraße 18/20, in Berlin-Dahlem, KWI für Zellphysiologie & Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Boltzmannstraße, Berlin-Dahlem). Ebbinghaus hatte als Modell für die Darstellung der Minerva ein Porträt der Fim-Schauspielerin Henny Porten gewählt. Der UFA-Star war in der Weimarer Republik überaus populär und in der Bevölkerung beliebt. Der Institutsbau in Buch überstand den Krieg unbeschadet. Von 1947-1991 befanden sich in dem Haus Laboratorien des Instituts für Medizin und Biologie der Akademie der Wissenschaften (bis 1990 der DDR). Seit 1992 sind darin Biotechnologiefirmen sowie ein Museum untergebracht. 1992 wurde das Gebäude nach dem Hirnforscher-Ehepaar Oskar und Cécile Vogt benannt. (Jürgen Tomisch).
Verwendete Materialien
Bronze (Büste) (Materialarchiv)
Vollständigkeit
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