Halbrunde ionisierende Säulenstellung von acht Säulen mit zwei flankierenden geraden Pfeilerstellungen mit je zwei Vierkantpfeilern zu den Seiten. Pfeiler und Säulen tragen den Architrav, der Blütenrosetten trägt und einen ausgeprägten Zahnschnittfries unter der Deckplatte zeigt. Dem Brüstungsrund unterhalb der Säulen ist eine halbrunde Bank vorgelegt. Die Sitzfläche wird von Konsolen gestützt. Vor die geraden Brüstungsbereiche der Pfeilerstellung sind halbrunde Brunnenbecken vorlegt, die modern als Pflanzbecken genutzt werden. Die Brüstungen oberhalb der Becken weisen sowohl das aus dem Manierismus schon wohlbekannte Reliefbild „geronnenen“ Wassers auf, als auch je einen Löwenkopf mit dem Wasseraustritt (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Encke, Fritz (Gartenarchitekt:in)
1899-1900
Jaffé, Franz (Architekt:in)
Datierungshinweise
1978-1980 saniert
Objektgeschichte
Der Viktoria-Luise-Platz, benannt nach der Tochter des letzten deutschen Kaisers, entstand als Teil eines Siedlungsprojektes der von Georg Haberland geleiteten Berlinischen Bodengesellschaft im Nordwesten Schönebergs um 1898. In diesem Jahr wurde ein Wettbewerb zur Gestaltung ausgeschrieben, den 1899 der Kgl. Garteninspektor und in diesem Jahr zum Königlichen Gartenbaudirektor ernannte Fritz Encke gewann. Ihm zur Seite stand der Stadtbauinspektor Franz Jaffé, der für die Gartenarchitekturen zuständig war. Er entwarf mit Encke die Kolonnade für den westlichen Platzabschluss. Als Pendant entwarf er gegenüber am östlichen Ende eine nicht mehr erhaltene Marmorbank mit Löwenköpfen. Der Schmuckplatz konnte am 9. Juli 1900 eingeweiht werden. Die Kolonnade wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und in den 1950er Jahren erstmals wiederhergestellt. Eine neuerliche Sanierung erfolgte ab 1978 bis 1980. Vor die Exedra wurde modern ein Sandkasten gelegt. Die zu Pflanzbecken umgewidmeten Brunnenbecken wurden nicht wieder in alte Funktion gesetzt. Die Architektur bildet einen feierlichen Westabschluss für die gesamte Schmuckplatzanlage. Für eine Parkarchitektur fast zu monumental, für eine Platzarchitektur zu verspielt – die Kolonnade versucht so, zwischen der repräsentativen Platzrandbebauung und der Gartengestaltung zu vermitteln. Als wichtiger Bestandteil der künstlerischen Erstausstattung des seit 1982 als Gartendenkmal eingetragenen Platzes ist die Kolonnade von hohem lokalhistorischem Wert (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Maße
Verwendete Materialien
Zustand
Vollständigkeit
verändert, Restaurierung: 1979-1980
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