Knabe mit Essnapf

Knabe mit Essnapf

Foto: Melanie Krause, 2018, CC-BY-4.0

Es handelt sich um eine Vollplastik einer männlichen, stehenden Gewandfigur. Dargestellt ist ein Junge in langen, weiten Hosen und einem Mantel, den er über einem Hemdchen trägt. Er steht aufrecht mit geradem Rücken, gespreizten Beinen und blickt starr in die Ferne. In der rechten Hand hält der Junge einen „Essnapf“ oder einen Becher. Die linke Hand ist an der rechten Brust zur Faust geballt, den Kragen der Jacke greifend. Der Junge wirkt sorgenschwer und älter als er wahrscheinlich ist (Melanie Krause).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Cremer, Fritz (Bildhauer:in)
1958

Objekt­geschichte

Bei der Plastik handelt es sich um einen Nachguss. Das wesentlich größere Original ist Teil der Buchenwald-Gruppe, einer aus 11 Figuren bestehenden Bronzeplastik. Von 1952 bis 1954 plante Fritz Cremer die Gruppenplastik mit Unterstützung von Bertolt Brecht, wobei er sich an Auguste Rodins „die Bürger von Calais“ orientierte. Die Figuren wurden von 1957 bis 1958 unter anderem in der Kunstgießerei Lauchhammer gegossen. Bis 1959 wurden die Figuren nach und nach in der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar aufgestellt. Das Mahnmal erinnert an die Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald und den Widerstandskampf der Gefangenen im Lager. Dabei stehen die einzelnen Figuren für Gefühle und Emotionen, mit denen die Gefangenen konfrontiert waren.12 Obwohl einige Figuren Namen wie „der Zweifler“ oder „der Negative“ tragen, wird der „Knabe mit dem Eßnapf“ schlicht als „Junge“ bezeichnet. Er ist ein Sinnbild für alle Kinder und Jugendlichen, welche, so wie er, schon früh in ihrem Leben solche furchtbaren Erfahrungen machen mussten. Er symbolisiert ihre Schwäche und Stärke, ihre Unschuld und Wut.13 Die Gruppe war so konzipiert, dass die einzelnen Figuren, trotz ihrer unterschiedlichen Merkmale und Geschichten, stets eine Einheit bilden und so eine gemeinsame Botschaft überbringen sollten. Der Nachguss in der Wuhlheide steht allein und ist nicht mehr Teil einer Gruppe. Mit welcher Intention und in welchem Kontext die Plastik an ihrem jetzigen Standort aufgestellt wurde, ist unbekannt (Melanie Krause).

Verwendete Materialien

Bronze (Figur) (Materialarchiv)
Klinker (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Figur)
gemauert (Sockel)

Zustand

beschmiert (Figur, 2018)
korrodiert (Figur, 2018)
verschmutzt (Sockel, )

Vollständigkeit

unvollständig, Infotafel fehlt


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