Das Kleisthaus ist ein viergeschossiges Geschäftshaus im Stil des Neoklassizismus. Über einer kräftigen Rustikazone aus schlesischem Granit erheben sich drei mit Muschelkalk verkleidete Geschosse. Die glatt verputzte Wandfläche wird durch unregelmäßig versetzte, rustizierte Steine durchbrochen. Die Gebäudemitte ist durch ein Risalit betont, der mit einem flachen Giebel mit dem Schriftzug „KLEISTHAUS“ abschließt. In Höhe des ersten und zweiten Geschosses gliedern ionische Kolossalpilaster den Risalt. In der Verlängerung der Pilaster befinden sich zwischen dem zweiten und dritten Geschoss vier Reliefs mit Darstellungen unbekleideter, liegender Frauenakte. Weitere drei Reliefs mit den Wappen der Bankinhaber (von der Heydt, Boeddingshaus, von Palm) schmücken in gleicher Höhe die äußeren Gebäudeachsen und den Türsturz (Nicola Vösgen).
Standort
Kategorie
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Ebhardt, Bodo (Architekt:in)
1912-1913
Objektgeschichte
Das Gebäude für das 1895 gegründete Bankhaus von der Heydt & Co. wurde in den Jahren 1912-13 nach Plänen von Bodo Ebhardt errichtet. Es ist nach dem Dichter und Dramatiker Heinrich von Kleist (1777 – 1811) benannt, der in den Jahren 1809 bis 1811 in dem Vorgängerhaus gewohnt hatte. Ursprünglich war das Kleisthaus zwischen den Nachbargebäuden um einige Meter hinter die Baufluchtlinie zurückgesetzt, so dass sich eine kleine Erweiterung der engen Straße ergab. Diese Wirkung ist heute verloren, da der nördlich anschließende, 1940 fertig gestellte Erweiterungstrakt des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda noch weiter hinter die Bauflucht zurückgesetzt wurde. Seit dem Umbau 1997-2001 (Josef Paul Kleihues) wird das Gebäude vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMAS) genutzt. Seit März 2001 ist das Kleisthaus auch Dienstsitz der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen und dient als Kultur- und Begegnungsstätte (Nicola Vösgen).
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