Kinetisches Windspiel

Kinetisches Windspiel

Foto: Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz, 2020, CC-BY-4.0

Vor dem historischen Altbau steht die Plastik auf dem Schulhof dezentral innerhalb einer runden Platzgestaltung mit flachen kreissegmentförmigen Mauerscheiben/Sitzstufen aus gelbem Klinker. Das kinetische Objekt „Windspiel“ besteht aus zwei 7 m hohen nebeneinander stehenden Stahlrohren, an deren oberen Enden jeweils ein beweglicher Ausleger in komplexer Lagerung befestigt ist. Zwei etwa 4,50 m lange Kreuzformen aus einfach gefalteten blanken Edelstahlblechen, lösen sich bei Wind aus ihrer labilen Ruhestellung, drehen sich und gehen unterschiedliche Konstellationen ein, ohne sich jemals zu berühren. Bei Windstille gleiten die Figuren wieder in ihre Ausgangsstellung zurück. Die Stützen sind farblich grün gefasst. Im unteren Bereich ist der Farbanstrich dunkler erneuert (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Blank, Bernhard Wilhelm (Künstler:in)
1998-1999

Datierungs­hinweise

Aufstellung am 01.06.1999

Objekt­geschichte

Weit zurückgesetzt von der Straße liegt auf dem Schulhof der historische Backstein-Altbau der ehemaligen Gemeindeschule Reinickendorf, die 1906, entworfen vom Gemeindebauführer Reppin, als Erweiterungsbau einer im Krieg zerstörten Schule errichtet worden war. Das im Stil der märkischen Backsteingoik erbaute Schulhaus wird seit der Schulreform von 1951 von der 7. Grundschule genutzt; den Namen „Mark-Twain-Grundschule“ trägt es seit 1969. Inzwischen wurde die Schule mehrfach erweitert. 1962 entstand eine neue Turnhalle, 1971 ein Schulpavillon mit weiteren Klassenräumen auf dem Grundstück. Im Zuge großer Um- und Neubaumaßnahmen Ende des 20./ Anfang des 21. Jh. – im Jahr 2000 stellte man zwei ergänzende Schulbauten und eine zusätzliche Sporthalle fertig – wurde, vermutlich im Rahmen von Kunst am Bau, auch der Auftrag für die Plastik an Bernd Wilhelm Blank vergeben. Der 1935 in Berlin geborene Künstler Bernd Wilhelm Blank besuchte die Meisterschule für Kunsthandwerk in Berlin-Charlottenburg, die spätere Abteilung für angewandte Kunst an der Hochschule der Künste Berlin, wo er u.a. bei dem Maler Martin Dittberner studierte. Blank, der als Maler begann, schuf seit Ende der 1950er Jahre zahlreiche Kunstwerke für den öffentlichen Raum. Er reagiert mit seinen Objekten auf die umgebende Architektur, um eine Harmonie zwischen seiner Kunst, der Architektur und dem Außenraum herzustellen. Seit den 1980er Jahren schuf Blank fast ausschließlich kinetische Objekte. Diese Arbeiten bei denen „die Bewegung ein integraler ästhetischer Bestandteil“ ist, sind kennzeichnend für sein Werk. Einige davon sind im Berliner öffentlichen Raum aufgestellt (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).

Maße

(Stelen)
Höhe
(Flügel)
Länge
(Achsenabstand)
Breite
Durchmesser

7 m

4.5 m

1.7 m
2.4 m

Verwendete Materialien

Edelstahl (Materialarchiv)

Technik

geschweißt

Zustand

gut (2020)


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