Kentaur und Nymphe

Kentaur und Nymphe

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Dargestellt ist ein bärtiger und muskulös-kräftiger Kentaur, der den hinteren Teil seines Pferdeleibes nach unten neigt, um einer Nymphe den Aufstieg im Damensitz auf seinen Rücken zu erleichtern. Der Kentaur neigt ihr seinen Kopf zu, stützt ihren rechten Fuß mit seinem linken Arm und zieht sie mit seinem rechten Arm über die Schulter hinweg nach oben. Die Nymphe, eine unbekleidete junge Frau mit üppig-weiblichen Körperformen, stützt sich mit ihrer Linken auf dem Pferderücken ab und schwingt sich mit dem linken Fuß vom Boden nach oben. Auf dem Pferderücken liegt ein Tierfell. Über der rechten Schulter der Nymphe, vom linken Oberschenkel zum Boden herunterfallend, liegt ein Gewandstück. Die Basis der Gruppe wird durch eine ovale Plinthe gebildet, darauf stellte Begas einen felsigen Boden dar. Die Gruppe steht auf einem Bruchsteinmauersockel mit ovalem Grundriss (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Begas, ReinholdKünstler_In1888-1901
Objektgeschichte
Das Modell zu dieser Gruppe wurde 1881 auf einer Berliner Kunstausstellung erstmals öffentlich gezeigt. In der Gießerei Gladenbeck fertigte man 1886 einen ersten Bronzeabguss. Ein nicht vor 1888 gegossenes Bronzeexemplar der Figur befindet sich im Besitz der Skulpturengalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (ehem. Garten der Villa Brandt, Wannsee, 1975 ausgeliehen an die Skulpturensammlung, 1986 von dieser erworben, bis 1995 in Dahlem, im Vorgarten an der Arnimallee vor dem Museum aufgestellt, seit 1997 aufgestellt vor der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel in Mitte). Von der Gießerei Gladenbeck wurden vier verschiedene Größen in Bronze und in Zink angeboten (Originalgröße, 180 x 90 x 60 cm). 1901 wurde auf Betreiben des Architekten Wilhelm Böckmann die vergrößerte Marmorversion bei Reinhold Begas für den Zoologischen Garten bestellt und an der Dreisternpromenade platziert. Eine Bronzeversion befindet sich auch im Verwaltungsgebäude des Zoologischen Gartens (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Maße
GruppeHöhe18 m
Verwendete Materialien
GruppeMarmor, weiß
SockelNaturmaterial, Bruchsteinmauerwerk
Technik
Gruppegemeißelt
Sockelgefugt
gemauert
Inschriften
Bezeichnung (eingemeißelt)
an der Plinthe vorne rechts
R. Begas
ZustandZeitpunkt
verwittert, stark an der Oberfläche2003
Vollständigkeit
vollständigaber Verlust an Originaloberfläche

  Nachweise

  • Wirth, Irmgard: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Bezirk Tiergarten, Berlin, 1955, S. 195.
  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 348. Ausgabe von 1977
  • Bloch, Peter: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert : das klassische Berlin, Berlin, 1994, S. 176, 278, 310.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 154, 212.
  • Bloch, Peter: Ethos und Pathos: die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin, 1990, S. 34-35.
  • Klös, Heinz Georg: Die Arche Noah an der Spree. 150 Jahre Zoologischer Garten Berlin, Berlin, 1994, S. 383.
  • Badstübner-Gröger, Sibylle: Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Berlin, München, 2000, S. 452-454.
  • Sünderhauf, Esther Sophie: Begas. Monumente für das Kaiserreich, Berlin, 2010, S. 234. WV 103.c
  • Einholz, Sibylle: Tierplastiker und ihre Werke im Berliner Zoo, S. 67-69.

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