Der dreistöckige runde Schalenbrunnen besteht aus Muschelkalkstein. Das untere runde Becken hat einen recht breiten Durchmesser, die obere Schale auf einem Mittelpfeiler einen weniger breiten. Sie zeigt vier Löwenkopfreliefs. Darüber folgt auf einem Sprudelpfeiler eine kleine Knabenskulptur mit Hut, die in den Händen und zwischen den Füßen insgesamt drei Fische hält. Das Wasser fällt unterhalb der Figur aus dem Brunnenstock, fällt in die Schale und über dem Rand in das Becken. Die von Ignatius Taschner geschaffene Figur erhielt den Namen ,,Fischerbuberl“ (oder: „Brunnenbuberl“). Der Boden des Brunnenbeckens ist in Terrazzo ausgeführt (Jürgen Tomisch).
Standort
unbekannt
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Taschner, Ignatius (Bildhauer:in)
1910
Hoffmann, Ludwig (Architekt:in)
Bluhm, Burkhard (Bildhauer:in der Rekonstruktion)
Datierungshinweise
2009 Zerstörung der Brunnenfigur; 2017-2018 Wiederherstellung und Sanierung
Objektgeschichte
Vor der Gebäudegruppe aus drei Verwaltungs- und Beamtenwohnhäusern kam um 1910 ein runder Schalenbrunnen mit einer Knabenfigur zur Aufstellung. Der vom Bildhauer Ignatius Taschner geschaffene Schmuckbrunnen fand auf dem Grünplatz, zentral vor dem Verwaltungsgebäude (heute Haus 6) seine Aufstellung. Er ist Teil der 1909-1916 nach einem Entwurf von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann ausgeführten IV. Städtischen Irrenanstalt (Genesungsheim) in Berlin-Buch, Wiltbergstraße 50/92. Zur Gesamtanlage gehörten bildhauerisch gestaltete Brunnen, mehrere Skulpturen sowie vielfältiger Reliefschmuck an den Gebäuden. Der weiträumige Baukomplex war zunächst als Nervenklinik geplant, diente ab 1919 als Kindergenesungsheim und seit 1941 als Allgemein-Krankenhaus (Die Beschreibung und die Entwicklungsgeschichte folgen z.Teil: Dieter Leukert: Brunnen, Skulpturen und bildhauerischer Schmuck der Gebäude im Ludwig Hoffmann Quartier, 2015/2016 (Manuskript). Die trotz der Nutzungsänderungen weitgehend in ihrer bauzeitlichen Form erhaltene Klinikanlage war in Struktur und Gestaltung auf die ursprünglich geplante Funktion bezogen. Hoffmann schuf einen kompakten und nach außen abgeschlossenen Komplex mit mehr als 30 Bauten, für die er eine ungewöhnliche architektonische Vielfalt fand. 1963 kam es zur Gründung des Klinikums Berlin-Buch mit fünf medizinischen Bereichen. Hier wurde der Medizinische Bereich I eingerichtet. Ab 2012 vollzieht sich die Umwandlung des Areals in eine Wohnanlage mit Bildungs-, Sozial- und Gewerbebauten zum so genannten „Ludwig Hoffmann Quartier“ bei Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäude und der Wiederherstellung der gärtnerischen Anlange mit ihrem Skulpturenschmuck. Die Brunnenskulptur Taschners wurde 2009 zerstört; Teile konnten gerettet werden. Im Februar 2017 wurde die Skulptur vom Steinmetz und Restaurator Burkhard Blum unter Verwendung der vorhandenen Bruchstücke wiederhergestellt. Es ist 2018 geplant, sie wieder auf die Mittelsäule zu stellen. Bereits im Mai 2015 hatte der Bildhauer und Steinmetz Lutz Dölle das Brunnenbecken einschließlich Mit-telsäule saniert und gereinigt. Dabei wurde der Terrazzoboden des unteren Brunnenbeckens nicht instandgesetzt. Die Figur „Junge mit Fischen“ ist die Replik in Stein eines Bronzeoriginals auf einer Kugel und wurde als Teil eines Wandbrunnens für das Vestibül des Berliner Stadthauses – Ludwig Hoffmann, 1902/1912) - von Ignatius Taschner gefertigt. Von ihr bestehen weitere Fassungen in Bronze. Neben der für den Wandbrunnen im Berliner Stadthaus (Kopie) befinden sich zwei Güsse in Eichenau bei München im Familienbesitz. Ein weiterer Nachguss wurde 1934 für München angefertigt und steht dort nach einer Umsetzung am Wiener Platz (Jürgen Tomisch).
Maße
Verwendete Materialien
Muschelkalk (gesamt) (Materialarchiv)
(Beckenboden) (Materialarchiv)
Technik
behauen (gesamt)
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, Knabe 2017 restauriert, Aufstellung geplant
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