Die Gruppe zeigt zwei nackte, bekränzte Jünglinge, von denen der eine mit verträumt gesenktem Blick die Linke auf die Schulter des anderen legt, der mit seiner Rechten eine lodernde Fackel auf einem kleinen Altar ausdrückt. Der Körper des linken, feminineren Jünglings mit dem wohl frühkaiserzeitlichen Kopf des ‚Antinoos’ geht auf eine Figur des ‚Apollon Sauroktonos’ (Eidechsenfänger) des Bildhauers Praxiteles aus dem 4. Jahrhundert vor Chr. zurück. Der jungen Mann rechts daneben, dessen Kopf nach dem polykletischen Kopf des ‚Doryphoros’ gestaltet ist und dessen Körper nach einer weiteren Figur des Polyklet aus dem 5. Jahrhunderts vor Chr. gebildet ist, die sich bis heute etwa in einer römischen Kopie („Ephebe Westmacott“) erhalten hat, wird von einer weiteren Figur begleitet. An sein Standbein lehnt eine kleine weibliche Gestalt mit hohem Zeremonienhut und gegürteten Gewand, gestaltet nach Vorbildern der griechischen Archaik. Die „Priesterin“ hält möglicherweise einen Granatapfel in der vor die Brust gelegten Hand. Die Plastik steht auf einem hohen Sockel, der auf einer Mauer aufruht vor der ein Becken in Form einer antiken Sarkophagwanne steht. Der Sockel wird in der Mitte durch einen Wasserspeier in Form einer Löwenmaske geschmückt (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Fischer, August (Künstler:in)
1827-1828, Bildhauer der Reduktion, Gießer, Ziseleur
Persius, Ludwig (Architekt:in)
Entwurf
Schinkel, Karl Friedrich (Architekt:in)
Skizze
Datierungshinweise
Aufstellung im Sommer 1828
Objektgeschichte
Das antike römische Original (aus der Zeit des Cäsaren Hadrian) befindet sich seit 1839 im Prado in Madrid. Die von August Fischer 1827-1828 gefertigte Antikenkopie wurde in Klein-Glienicke auf einem von Schinkel skizzierten und von Ludwig Persius danach entworfenen Brunnen aufgestellt. Die zugehörige Sarkophagwanne als Brunnenbecken wurde durch Prinz Karl von Preußen durch einen marmornen antiken Sarkophag aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. ersetzt, der dann als Brunnenbecken diente. Diese antike Sarkophagwanne wurde in den 1920er Jahren durch die Erben verkauft. Bei der Wiederherstellung der Brunnenanlage in den 1980er Jahren wurde die Sarkophagwanne (Brunnenbecken) der Erstaufstellung von 1828 wieder aufgestellt. Zwei 1828 flankierend aufgestellte Figurengruppen (u. a. Kind mit Hund) sind vor Ort nicht erhalten (Jörg Kuhn).
Maße
Verwendete Materialien
Bronze (Gruppe) (Materialarchiv)
Sandstein (Sockel) (Materialarchiv)
Granit (Materialarchiv)
Zink (Wasserspeier) (Materialarchiv)
Klinker (Untersockel) (Materialarchiv) , verputzt
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
am Objekt
»GEGOSS: u. CISEL: v. FISCHER.1828.«
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, in der Fassung der 1980er Jahre
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