Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)

Gebäude mit baugebundener Kunst

Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)

Real-Gymnasium und Höhere Mädchenschule Karlshorst, Realprogymnasium und Lyzeum Karlshorst, Kant-Realgymnasium und Karlshorster Lyzeum, Hochschule für Ökonomie Bruno Leuschner

Foto: Rieke Fender, 2025, CC-BY-4.0

Baugebundene Kunst (3)

Der Gebäudekomplex der heutigen HTW umfasst mehrere Gebäude, die in den ersten beiden Bauabschnitten errichteten Häuser befinden sich an der Treskowallee und am östlichen Abschnitt des Römerweges.
Nördlich an der Treskowallee steht ein dreigeschossiger Putzbau über 13 Achsen mit hohem Sockel, das ehemalige Real-Gymnasium. Die mittleren sieben Achsen der klassizistisch gestalteten Fassade sind durch ionische Kolossalpilaster zusammengefasst. Darüber befindet sich ein Attikageschoss mit festonartigen Fensterrahmungen, das Walmdach trägt einen quadratischen Dachaufsatz mit achteckigem Türmchen.
Südlich anschließend steht ein zweigeschossiger Putzbau mit Attikageschoss über sechs Achsen. An der Ecke Römerweg steht das dritte Gebäude, dessen Fassadenaufteilung dem Erstgenannten entspricht. Allerdings sind es hier insgesamt nur sieben Achsen, von denen die mittleren drei als Risalit vorgezogen und mit ionischen Kolossalpilastern gegliedert sind (Nicola Vösgen).

Fakten

Standort

unbekannt

Kategorie

Bauwerk   

Bezirk/Ortsteil

unbekannt

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Jürgensen & Bachmann (Architekt:in)
1912-1914

Objekt­geschichte

Aufgrund von steigenden Schülerzahlen beschloss der Gemeinderat von Friedrichsfelde 1911 die Errichtung eines Real-Gymnasiums und einer Höheren Mädchenschule für Friedrichsfelde und Karlshorst. Das Grundstück in der Treskowallee (mit der damaligen Hausnummer 44) befand sich ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Ortsteilen. Zuerst wurden in den Jahren 1912 bis 1914 das nördliche Gebäude und der nach Südwesten anschließende lange Gebäudeflügel errichtet. Die Einweihung des Real-Gymnasiums und der Höheren Mädchenschule fand am 15. April 1914 statt. Die südlich anschließenden Gebäudetrakte am Römerweg und das einzeln stehende Gebäude an der Treskowallee sind 1919/19120 ergänzt worden. Nur in der Denkmaldatenbank ist der Hinweis zu finden, dass die Architekten Peter Jürgensen und Jürgen Johannes Bachmann (Sozietät Jürgensen & Bachmann) für die Entwürfe beider Bauphasen verantwortlich seien. Die bislang selbstständige Landgemeinde Friedrichsfelde (mit dem Ortsteil Karlshorst) wurde 1920 dem 17. Verwaltungsbezirk der Stadtgemeinde Groß-Berlin, Lichtenberg, eingegliedert. In den 1920er Jahren waren in den Gebäuden Treskowallee 44 auch Teile der Gemeindeverwaltung Friedrichsfelde, u.a. das Standesamt und das Katasteramt, untergebracht. Um 1918 wurde das Gymnasium in Kant-Realgymnasium umbenannt. Seit 1922 trug die Mädchenschule den Namen Karlshorster Lyzeum. Nach 1945 wurden die Gebäude zunächst von der sowjetischen Militäradministration genutzt. 1950 zog die neu gegründete Hochschule für Planökonomie und spätere Hochschule für Ökonomie ein, die 1972 den Namenszusatz „Bruno Leuschner“ erhielt. 1991 übernahm die HTW Berlin den Campus in der Treskowallee. Trotz intensiver Recherche ist es bislang nicht gelungen, den Namen des oder der Bildhauer der Statuen und Reliefs an den Fassaden ausfindig zu machen. Weder in den Jahrbüchern der Schulen, noch in den einschlägigen Architekturzeitschriften ist ein entsprechender Hinweis zu finden. In der 1988 veröffentlichten Publikation „Berlin-Karlshorst“ ist folgende Zuschreibung zu finden: „Die Figuren am Gymnasium, auf dem Sims der Turnhalle, dem Eckgebäude zum Römerweg sind trotz des bröckelnden Putzes gut erhalten. Ignatius Taschner, ein Bayer, der längere Zeit als Bildhauer in Berlin tätig war, hat die schönen Figuren und Stuckaturen geschaffen.“ (Berlin-Karlshorst, Berlin 1988, S. 43). Leider wird für diese Information kein Nachweis genannt. Da Taschner bereits im November 1913 verstorben ist, könnte er nur die Portraitreliefs an dem Gebäude der ersten Bauphase geschaffen haben. In der ausführlichen Monographie zu Taschner werden die Schulgebäude in der Treskowallee allerdings nicht erwähnt (Götz, Norbert ; Berger, Ursel: Ignatius Taschner, Ein Künstlerleben zwischen Jugendstil und Neoklassizismus, München 1992) (Nicola Vösgen).


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