Hingebung

Hingebung

Foto: Susanne Kähler, 2009, CC-BY-4.0

Die Bronzeplastik zeigt auf in etwa quadratischer Plinthe (die gerundeten Kanten und eine bewegte Oberfläche signalisieren Naturboden) die Figur einer etwa lebensgroßen jungen Frau von vielleicht 18 oder 20 Jahren. Die Figur ist unbekleidet. Versunken steht sie mit leicht nach vorne und nach innen geknickten Beinen, die beiden Arme nach vorne gestreckt, die Hände erhoben, den in den Nacken gelegten Kopf mit dem gewellten, hinten zusammengeknoteten Haar schräg zur Seite nach oben gerichtet, die Augen still geschlossen. Es scheint, als ob sie verzückt einer imaginären Musik lauschen würde, fast zum Tanzen ansetzend, beseelt. (Jörg Kuhn)

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Lewin-Funcke, ArthurKünstler_In1916
Objektgeschichte
Seit 1975 besitzt der Botanische Garten die Bronzefigur eines weiblichen Aktes mit dem Titel „Hingebung“ des renommierten Berliner Bildhauers Arthur Lewin-Funcke. Die Figur stammt aus dem Besitz der Familie des Künstlers, nämlich der Familie Weyert und ist eine „Schenkung“. Künstlerisch schwingt noch die Schönlinigkeit des Jugendstils nach, ist aber, vergleichbar mit Arbeiten etwa von Georg Kolbe, schon stilistisch und formal weiterentwickelt und weniger künstlich. Die Armhaltung erinnert noch entfernt an Preußens berühmteste Antike, der „Betende Knabe von Sanssouci“, hat jedoch nur noch bedingt etwas Klassizistisches. Vielmehr scheint sich gemäß der reformorientierten, „antibürgerlichen“ Naturbegeisterung der Jahrhundertwende eine Loslösung von bisherigen Gestaltungsnormen anzudeuten. Die Plastik stand zuerst in der Westecke des Botanischen Gartens in einem natürlich anmutenden Gartenteil südwestlich des A.-Engler-Weges. Nach einem Diebstahlsversuch wurde die Figur im Einverständnis mit den Eigentümern, der Familie Weyert, in den Italienischen Garten versetzt. Der niedrige rote Klinkersockel von 1998 entspricht den Sockeln der Figur „Sämann“ von Pagels von 1992 und der Eisenvasen am Eingang Unter den Eichen. Die geringe Höhe des Klinkersockels soll laut Frau Weyert der Vorgabe Lewin-Funckes nach einer niedrigen Aufstellung der „Hingebung“ entsprechen. (Jörg Kuhn)
Verwendete Materialien
PlastikBronze
SockelKlinker
Technik
Sockelgemauert
Plastikgegossen
ZustandZeitpunkt
Patinaschlecht, nicht sachgerecht erneuert2009
Plastikgut2009
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 126.

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