Herbert-Baum-Denkmal

Herbert-Baum-Denkmal

Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Der Herbert-Baum-Gedenkstein ist ein quaderförmiges Monument aus Kunststein auf einem eingezogenen rechteckigen Standsockel mit einer Verkleidung aus vier Waschbetonplatten. Die vier Seiten des Quaders tragen aus erhabenen Lettern gebildete Inschriften. Nord- und Südseite zeigen über der Inschrift mittels Stahlhalterungen verankerte, rechteckige, nichtklare Glasscheiben mit ausführlichen Inschriften. Der Nordseitentext enthält in vier Sprachen eine Erläuterung zum Denkmal, der Südseitentext die 34 Namen der unter den Nationalsozialisten hingerichteten, zumeist jungen und jüdischen Widerstandskämpfern um den Kommunisten Herbert Baum (1912-1942) (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Raue, JürgenBildhauer_In1981
Datierungshinweise
2001 durch zusätzliche Glastafeln mit Inschrift(en) ergänzt
Objektgeschichte
Der Nordseitentext enthält in vier Sprachen eine Erläuterung zum Denkmal, der Südseitentext die 34 Namen der unter den Nationalsozialisten hingerichteten, zumeist jungen und jüdischen Widerstandskämpfern um den Kommunisten Herbert Baum (1912-1942). Sie hatten am 18.5.1942 im Lustgarten einen Brandanschlag auf die nationalsozialistische Hetzausstellung „Das Sowjetparadies“ unternommen. Das Denkmal wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin (Ost) geschaffen und südlich eingangs der 1951 gepflanzten und 1994 beseitigten östlichen Lindenallee aufgestellt. Eine Brüstungsmauer mit Erläuterungstafel gehörte ursprünglich zur Gedenkstätte, wurde aber um 1999 beseitigt. 2000 erhielt das Mal einen neuen Sockel und wurde saniert. Dabei wurde gedankenlos der Quaderstein um 90° gedreht. Am 2.3.2001 wurden vom Bezirksamt Mitte von Berlin die beiden Glastafeln angebracht und damit dem Denkmal eine weitere Bedeutungsschicht zugemessen. Es ist Erinnerung an die Gruppen um Herbert Baum, an die über 500 im Zusammenhang mit dem Anschlag als „Vergeltung“ ermordeten Juden und an die Geschichte der Gedenkpolitik der DDR und an den Umgang damit nach 1989 (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
KubusKunststein
PlattenWaschbeton
InschriftenplattenGlas
HalterungenStahl
Technik
Kubusgegossen
Sockelverkleidet
Plattengegossen
Inschriftenplatten
Inschriften
Inschrift
am Objekt
UNVERGESSEN / DIE MUTIGEN TATEN UND DIE / STANDHAFTIGKEIT DER VON / DEM JUNGKOMMUNISTEN / HERBERT BAUM / GELEITETEN / ANTIFASCHISTISCHEN / WIDERSTANDSGRUPPE
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2009
Vollständigkeit
unvollständigohne die 1999 beseitigte Brüstung, aber mit den Ergänzungen von 2001

  Nachweise

  • Jager, Markus: Der Berliner Lustgarten : Gartenkunst und Stadtgestalt in Preußens Mitte, München, 2005.
  • Endlich, Stefanie: Wege zur Erinnerung, Gedenkstätten und -orte für die Opfer des Nationalsozialismus, Berlin, 2007, S. 254-256.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 280.

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