Großes Stehendes Fohlen

Großes Stehendes Fohlen

Dieses Bildwerk ist nicht vor Ort.
Foto: Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz, 2020, CC-BY-4.0

Naturalistische Plastik eines jungen Pferdes, die Vorderbeine auseinandergesetzt und nach vorne durchgestreckt, die Hinterbeine leicht versetzt. Der Kopf ist frontal ausgerichtet und erhoben. Der bewegt gewellte Schweif steht waagerecht vom Körper ab. Das Fohlen befindet sich offenbar noch in der Phase der Erprobung der eigenen Stehfähigkeit (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Sintenis, RenéeKünstler_In1932
Fa. H. NoackGießerei
Datierungshinweise
1932 Entwurf, 1960 Guss und Aufstellung
Objektgeschichte
Mit der Namensgeberin der Schule, der Bildhauerin Renée Sintenis, verbinden sich mehrere Kunstwerke, die ihren Platz im oder vor dem Schulgebäude fanden. Zur Schuleröffnung 1957 wurden mehrere Bildhauerarbeiten von Sintenis aufgestellt: Der Hinweisstein Berlin, der vor dem Schuleingang steht, das Wandrelief Fliehende Rehe, das das Innere der Schule schmückte und die in den Schulgängen, auf dem Hof und im Foyer eingerichteten Waschbecken und Trinkbrunnen. Zusätzlich wurde damals im Windfang der Schule eine von Karl Bobek geformte Porträtbüste von Renée Sintenis aufgestellt. Erst 1960 wurde die Plastik "Großes stehendes Fohlen" im Vorgarten der Schule platziert. Die Bronzefigur ist ein Geschenk Rene Sintenis wurde am 29. Juni 1960, anlässlich der 50-Jahr Feier Frohnaus, vor der Grundschule aufgestellt. Die bereits 1932 geschaffene Plastik entstand als Neuguss und wurde vom Bezirk Reinickendorf finanziert. Die Tierbildhauerin Renée Sintenis gestaltete vielfältige Pferdefiguren. Von den rund 125 Tierbronzen sind fast die Hälfte Darstellungen von Pferden, die sie meist im handlichen Kleinformat fertigte. Am meisten faszinierten die Künstlerin Fohlen. „Im eigentlichen Sinne des Wortes lebt in meinem Herzen vor allem anderen eine beinahe abgöttische Liebe und Anbetung für Pferde Diese Verehrung in mir scheint mir immer von neuem als von geheimnisvoller Bedeutung erfüllt. Mit meinem Verstande kann ich das nicht erklären, fast möchte ich sagen, daß es eine metaphysische Angelegenheit sei“, so die Künstlerin anlässlich einer Ausstellung 1983 im Berliner Kolbe-Museum (vgl. Renée Sintenis, Publikation anlässl. der Ausst. des Georg-Kolbe-Museums, 1983). Die 1932 von ihr geschaffene Bronze „Großes stehendes Fohlen“ zählt dabei zu den wenigen lebensnahen Großplastiken, die für die Aufstellung im öffentlichen Raum prädestiniert waren. Es sind Orte wie Schulen und Stadtplätze, so auch die Frohnauer Plastik, die eine genaue Naturbeobachtung der Künstlerin und lebendige Bildhaftigkeit auszeichnet. Meisterlich gelang ihr „das Kind oder das Kindhafte im Objekt“ (ebd., S. 58) zu gestalten und im Beschauer anzusprechen (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz). Die Plastik wurde im Jahr 2021 gestohlen. Durch Spendengelder wird ein Neuguss der Plastik möglich und die Rückkehr an den Standort gesichert. Bisher ist kein Neuguss aufgestellt worden (Stand 05.2023)
Maße
PlastikHöhe1.02 m
Breite0.17 m
Tiefe0.79 m
PlintheHöhe0.025 m
Breite0.31 m
Tiefe0.8 m
SockelHöhe0.05 m
Breite0.86 m
Tiefe0.37 m
Verwendete Materialien
Bronze
Technik
gegossen
Inschriften
Signatur (gegossen)
am Objekt
R. Sintenis 32
Stempel (gegossen)
am Objekt
Guss Noack
ZustandZeitpunkt
gut2020
patiniert, dunkel2020
Vollständigkeit
nicht vor Ort

  Nachweise

  • Berger, Ursel: Renée Sintenis. Das plastische Werk, zur Ausstellung im Georg Kolbe Museum Berlin, Berlin, 2013, S. 119. WV Nr. 129
  • Börsch-Supan, Eva: Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 365.
  • Buhlmann, Britta E.: Renée Sintenis : Werkmonographie d. Skulpturen, Darmstadt, 1987, S. 219. WV Nr. 142
  • Damus, Martin: Fuchs im Busch und Bronzeflamme. Zeitgenössische Plastik in Berlin-West, München, 1979, S. 100, 245.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 85-86.
  • Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Begleitheft, Berlin, 1988, S. 27.
  • 50 Jahre Gartenstadt Frohnau, Berlin, 1960, S. 13 f. .
  • Renée Sintenis: Plastiken, Zeichnungen, Druckgraphik: 11.12.1983 – 4. 3.1984, Georg-Kolbe-Museum, Berlin, 1983, S. 58, 64.

Ihre Information ist gefragt