Große Liegende

Große Liegende

Foto: Nicola Vösgen, 2020, CC-BY-4.0

Eine nackte Frau liegt auf dem Rücken, die Beine hat sie nach links überschlagen, so dass man ihr Gesäß sehen kann. Sie hat sich auf den Ellenbogen aufgestützt und den Kopf erhoben, von einem Hals ist nichts zu erkennen. Die linke Hand bedeckt die linke Brust. Die Körperformen der Liegenden sind äußerst voluminös, aber auch sehr kantig. Auch die Frisur wirkt nicht natürlich, beinah blockartig. Die Augen hat sie geschlossen, ihr Gesicht verrät keinerlei Gefühl, ist eher ernst zu nennen denn heiter oder gar lasziv. Auf die Ausarbeitung (unwesentlicher) Details verzichtete der Künstler, die Darstellung wirkt eher schematisch (Heike Lengsfeld).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Förster, Wieland (Künstler:in)
1965

Seiler & Siebert, Bildgießerei Schöneiche (Gießerei)

Objekt­geschichte

Die Kaufhalle - in der DDR nach den in der Andreasstr. 64 befindlichen Festsälen der Bäckerinnung "Concordia" benannt - wurde im Jahre 1960-1961 gebaut. Wenige Jahre später wurde die Bronze am Rande einer aus kleinen runden Sitzhockern aus Beton und einem Hochbeet mit Sitzbänken bestehenden Anlage, die der Entspannung nach dem Einkauf oder den wartenden Kindern dient, aufgestellt. Ursprünglich blickte die Figur in Richtung Kaufhalle, heute schaut sie auf die gegenüber liegende Schule (Heike Lengsfeld). In den Jahren 1965-1967 beschäftigte sich Förster mit kubischen Formen. Außerdem entdeckte er die von Henry Moore für die Kunst der Moderne weiterentwickelte weibliche Liegefigur. Er schuf 1965 eine „Kleine Liegende“ aus Marmor (Staatliches Museum Schwerin). Sie war der „Großen Liegenden“ um wenige Monate vorausgegangen. Auch hier hat er eine sehr blockhafte Figur geschaffen. Eine weitere ähnliche Figur mit dem Titel „Kleine Liegende in Bronze" schuf Will Lammert 1930 (Drehung des Unterkörpers, Anhebung des Kopfes). Diese mag für Förster als Vorbild gedient haben. Die Figur „Große Liegende“ von Wieland Förster wird in der Literatur z. T. fälschlich als Figur von Detlef Hennig bezeichnet (Susanne Kähler).

Maße

(Plastik)
Länge

1.06 m

Verwendete Materialien

Beton (Sockel) (Materialarchiv)
Bronze (Plastik) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (gesamt)
patiniert (Figur)

Zustand

beschmiert (gesamt, 2010)
verschmutzt (2010)
berieben (Patina, 2010), teilweise
korrodiert (2010)

Vollständigkeit

vollständig


Ihre Information ist gefragt

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Kapazitätsgründen nur in Ausnahmefällen und ausschließlich bei wissenschaftlichem Interesse Fachfragen zur Bildhauerkunst beantworten können.